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Blitzgefährliche und hagelträchtige Unwetter

Wie kann man sich davor schützen? Mit Blitzschutzsystemen und indem man die Storen bei Hagelgefahr aufzieht. Die nächsten Sommergewitter werden folgen.

Wohnen
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17.08.21 - 13:27 Uhr
Ein direkter Blitzeinschlag kann grosse Schäden an einem Gebäude anrichten.
Ein direkter Blitzeinschlag kann grosse Schäden an einem Gebäude anrichten.
zVg. GVG, GR

von Markus Feltscher, Direktor der Gebäudeversicherung Graubünden

Rund 200 000 Blitze gibt es in der Schweiz pro Jahr, davon verursachen rund 10 000 Gebäudeschäden mit Kosten von durchschnittlich 13 Mio. Franken im Jahr. Hagelschäden sind in der Schweiz der grösste Gebäudeschadenverursacher mit durchschnittlich 75 Mio. Franken pro Jahr. In Graubünden gibt es etwas weniger Hagel, vornehmlich nur in den Südtälern und in Nordbünden. 
Viele Blitze, aber auch Hagel gab es im Rahmen des Unwetters «Bernd». In den ersten zwei Juliwochen wurden der Gebäudeversicherung Graubünden 30 Blitzschäden mit einer ungefähren Schadensumme von 200 000 Franken  gemeldet. An heissen Sommertagen steigt die Gefahr von Gewittern mit Blitzschlag und Hagel. Trifft ein Blitz ein Gebäude, kann dieses sofort zu brennen beginnen, und es können Bauteile herumfliegen, welche allenfalls Menschen und Tiere treffen. 

Hagel- und Blitzschäden vermeiden

Hagelschäden an der Gebäudehülle können durch Verwendung von widerstandsfähigen Baumaterialien und mit regelmässigem Unterhalt gemindert werden. Das Wichtigste ist aber das Hochziehen von Storen und Sonnenstoren. Fenster sind viel widerstandsfähiger als Storen. Wer die Wetteralarm-App (www.wetteralarm.ch) installiert hat, wird entsprechend für seine Region vorgewarnt. Gegen direkten Blitzschlag an Gebäuden kann man sich mit einer Blitzschutzanlage schützen. Ein Einschlag kann damit zwar nicht verhindert werden, das Schadenpotenzial hingegen wird nachweislich kleiner. Der Einbau einer solchen Anlage ist nur für besonders gefährdete Bauten vorgeschrieben. Solche sind z. B. sehr exponierte Gebäude, Hochhäuser, Spitäler, Alters- und Pflegeheime, Hotels, Bauten mit grossen Personenansammlungen und grosse landwirtschaftliche Betriebe. 

Massnahmen gegen Blitzschäden

Die Kosten für ein Blitzschutzsystem betragen in der Regel nur 0,5 bis 1 Prozent der anfallenden Gebäudekosten. Die Gebäudeversicherung Graubünden unterstützt freiwillig erstellte Blitzschutzsysteme mit einem Beitrag von 25 Prozent der Kosten. Neben den geschilderten direkten Blitzschäden sind indirekte Blitzeinschläge häufiger. Solche liegen vor, wenn es infolge eines Blitzeinschlags in der Nähe eines Grundstücks oder Gebäudes zu einer Überspannung im Stromnetz kommt. In der Folge können elektrische Geräte und Maschinen, Verkabelungen oder Leitungen beschädigt werden. Es helfen schon mobile Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz oder auch das Ausziehen möglichst aller Stecker.

Beratungsstelle Brandverhütung
Die Beratungsstelle für Brandverhütung BFB (bfb-cipi.ch), eine Institution des Verbandes der kantonalen Gebäudeversicherungen VKG/VKF, hilft bei Präventionsfragen. 
Die Experten der Gebäudeversicherung Graubünden beraten gerne und unbürokratisch bei speziellen Fragen zum Blitzschutz (brandschutz@gvg.gr.ch).

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