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Die Glarner Messe findet künftig nur noch alle zwei Jahre statt

Im November findet in der Lintharena in Näfels die Glarner Messe statt. Danach wird sie nur noch im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt. Der Grund liegt nicht beim Publikum sondern bei den Ausstellern.

Marco
Häusler
15.09.23 - 13:35 Uhr
Wirtschaft

Die diesjährige Glarner Messe findet wie geplant von Mittwoch bis Sonntag, 1. bis 5. November statt. Neu soll sie danach aber nur noch alle zwei Jahre stattfinden; also erst im Jahr 2025 wieder. «Die Messeleitung will damit die Qualität der Messe erhöhen, Glarner KMU als Aussteller halten und neue gewinnen», steht zur Begründung in einer Medienmitteilung vom Freitag.

In den letzten Jahren sei zwar vieles optimiert und an der Qualität der Messe gearbeitet worden, wodurch die Besucherzahlen stetig gestiegen seien. «Auch im letzten Jahr hatten wir eine sehr erfolgreiche Messe und konnten den hohen Wert von 2019 nahezu erreichen», sagt Messeleiterin Suzanne Galliker. Das sei nach der pandemiebedingten Zwangspause alles andere als selbstverständlich gewesen. Doch mit vielen Attraktionen und Sonderschauen sei der Aufwand 2022 für die Messeleitung und die Ausstellerinnen und Aussteller gross gewesen. Zu gross.  

Den Unternehmen fehlt es an Kapazitäten

Der grosse Aufwand sei denn auch ein Hauptgrund dafür, dass die Glarner Messe den Veranstaltungsrhythmus auf zwei Jahre wechsle, wird in der Mitteilung weiter ausgeführt. «Die Erwartungen des Publikums an eine Messe sind gestiegen, ebenso die Ansprüche von uns als Organisatoren und jene der Aussteller», erklärt Suzanne Galliker weiter. Es werde immer schwieriger, den Aufwand jedes Jahr leisten zu können. «Wir mussten feststellen, dass die KMU der Region nicht die Kapazitäten haben, um jedes Jahr an der Glarner Messe teilzunehmen.» Doch man wolle diese regionalen Unternehmen an der Messe haben. «Ohne sie geht es nicht.»

«Der Zwei-Jahres-Rhythmus ist eine Chance, dass wir neue Aussteller und spannende Partner gewinnen.»

Suzanne Galliker, Leiterin der Glarner Messe

Doch auch der Aufwand für das Organisieren von Sonderschauen sei gross. «Dahinter stehen oft Verbände und Interessengruppen, deren Kapazitäten und Budgets ebenfalls begrenzt sind.»

Galliker zeigt sich überzeugt davon, dass die Qualität der Messe mit dem Zwei-Jahres-Rhythmus erhöht werde: «Das gibt uns Luft, die Messe attraktiv zu halten. Nur so haben wir die nötigen Kapazitäten, um bestehende Partnerschaften zu pflegen und neue einzugehen. Der Zwei-Jahres-Rhythmus ist eine Chance, dass wir neue Aussteller und spannende Partner gewinnen, für die eine jährliche Messe bisher kein Thema war.»

Glarner Landwirtschaft im «Puuräland»

An der diesjährigen Glarner Messe in der Lintharena in Näfels präsentiert sich unter anderem die Glarner Landwirtschaft. Denn diese habe mehr Facetten, als es auf den ersten Blick scheine, heisst es in einer anderen Mitteilung der Messeleitung. Ein Streichelzoo, selbst gemachte Spezialitäten oder ein Alpbeizli werden darin als Teil des «Puuräland» aufgezählt.

Zusammenfassen lasse sich der diesjährige Auftritt der Glarner Landwirtschaft mit den Worten «vielfältiger und grösser». Zitiert wird in dieser Mitteilung Fritz Waldvogel, der Präsident des Glarner Bauernverbandes: «Auf dem Messerundgang wird man immer wieder etwas erleben. Es gibt verschiedene Stationen, an denen man staunen wird oder etwas Neues entdecken und lernen kann.»      

An diesen Stationen werde auch der Anbau von Getreide als weniger bekannter Teilbereich der Glarner Landwirtschaft beleuchtet. «Glarus hat viel Grasland und Weiden. Daher liegt der Fokus auf der Alp- und Viehwirtschaft», wird Waldvogel dazu zitiert. 

«Die Situation ist angespannt. Daher machen wir den Wolf zum Thema.»

Fritz Waldvogel, Präsident Glarner Bauernverband

Festgehalten wird am Publikumsmagnet Streichelzoo mit Schweinen, Hühnern und Ziegen. Weiter backen die Teams von Bio Glarus vor Ort Glarner-Bio-Dinkelbrot, und am Stand der Glarner Landfrauen und bei den Glarner Schlemmertruggä sind weitere regionale Spezialitäten erhältlich.

Das Alpbeizli sei zudem «ein guter Ort, um mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen», findet Waldvogel. Thema soll dabei auch der Wolf sein. «Auch darüber wollen und müssen wir reden», sagt Waldvogel. «Die Situation ist angespannt. Daher machen wir den Wolf zum Thema und sind uns bewusst, dass es Diskussionen geben wird.» (mar)

Marco Häusler ist Dienstchef der Zeitungsredaktion «Glarner Nachrichten». Er absolvierte den zweijährigen Lehrgang an der St. Galler Schule für Journalismus und arbeitete bei der ehemaligen Schweizerischen Teletext AG und beim «Zürcher Unterländer», bevor er im Februar 2011 zu Somedia stiess. Mehr Infos

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Ich vermute ,das mancher Aussteller nur teure Standgebühren bezahlt.Nach dem Motto :ausser Speesen nichts gewesen.Darum gibt es jene ehemalige Aussteller ,die nicht mehr mitmachen an dieser Messe.

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prolitteris