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Genossame Obstalden und IT-Firma spannen für Neubau zusammen

Innert kurzer Zeit haben in Obstalden zwei Unternehmen neue Räume bezogen. Die Software Firma Glit GmbH stellt ihr neues Bürogebäude vor, die Genossame Obstalden den umgebauten Dorfladen.

Südostschweiz
10.08.23 - 10:42 Uhr
Wirtschaft

von Gret Menzi

Auf den Kerenzerberg gekommen sind die beiden leidenschaftlichen Surfer Andy Lippuner und Reto Cossalter dank der schönen Aussicht auf den Walensee mit den guten Windverhältnissen für ihr Hobby. 2010 gründeten sie die Glit GmbH, die Software- und Internetlösungen entwickelt. Angefangen haben sie zu dritt. Heute sind es knapp zehn Angestellte und seit 2014 werden auch Lernende ausgebildet.

Kein Wunder also, dass die zwei Büros der ehemaligen Gemeindeverwaltung zu eng und neue Räume gesucht wurden. 2017 kam bei der Genossame Obstalden die Idee auf, für das Dorf eine Schnitzelheizung zu realisieren. Schon bald meldete die Glit ihr Interesse an, sich am Bauprojekt partnerschaftlich zu beteiligen.

Eine Heizung für 34 Gebäude

Das Interesse der Glit stiess bei der Genossame auf offene Ohren. Mit Handschlag wurde das Fundament für das wichtige Infrastrukturprojekt gelegt. Zahlreiche Sitzungen und Gespräche gab es und zwischendurch waren auch starke Nerven von allen Beteiligten gefragt.

Der Durchhaltewillen auf beiden Seiten hat sich auch für beide gelohnt. Obstalden hat seit dem Herbst 2022 eine Schnitzelheizung, von der 34 Gebäude im Dorfkern Wärme beziehen und die Glit ein Bürogebäude mit Arbeitsplätzen mit der schönsten Aussicht auf den Seerenbachfall, die Berge und den See.

Das zweistöckige Gebäude aus Holz strahlt Wärme und Moderne aus. Im unteren Stock gibt es eine kleine Küche und einen grossen Aufenthaltsraum für Kundengespräche und kreative Pausen, im oberen Stock sind helle Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingerichtet.

Aus Volg wird Prima

Mit einem Tag der offenen Tür, einem Apéro, Gästen aus Politik, der Verwaltung von Kanton und Gemeinde, der Wirtschafts- und Standortförderung, dem Gewerbeverband und -Verein, Planern, Beratern und der Schweizer Berghilfe wurde der Abschluss des Bauwerkes gebührend gefeiert.

Kurze Zeit später setzte die Genossame in nur fünf Tagen ein weiteres Projekt um. Der Dorfladen wurde umgebaut und von einem Volg in einen Prima umgewandelt. Die Gesamtfläche ist nicht grösser geworden, aber mit der neuen Einrichtung und besserer Ausnützung des Platzes hat sich das Sortiment erweitert.

Ein Blick in den neugestalteten Dorfladen in Obstalden.
Ein Blick in den neugestalteten Dorfladen in Obstalden.
Bild Gret Menzi

Prima ist ein Partnerkonzept der Volg Konsumwaren AG und ein Mix aus gemeinsamem Marketing und individueller Unabhängigkeit, der sich gut für kleinere Dorfläden eignet. Das Angebot besteht aus Frischprodukten und Lebensmitteln, Volg-Eigenmarken, Haushaltartikeln und hausgemachten Spezialitäten aus der Region. Weiter im Dorfladen integriert ist auch die Postagentur, geblieben sind auch die langjährigen Verkäuferinnen aus dem Dorf, die ihre Kundinnen und Kunden kennen. Nicht zu unterschätzen sind, neben der Möglichkeit zum nahen Einkaufen, der ideelle Wert für ein intaktes Dorfleben und die fünf Teilzeitstellen als Arbeitsplätze für die einheimische Bevölkerung.

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