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Kantonsspital Glarus macht über eine Million Franken Gewinn

Das Kantonsspital Glarus hat im Jahr 2022 die Umsatzmarke von 100 Millionen Franken geknackt und ein Plus von rund 1,1 Millionen Franken erzielt. Dazu beigetragen hat auch die Covid-Pandemie.

Marco
Häusler
30.05.23 - 18:13 Uhr
Wirtschaft
Zeigt sich optimistisch: Verwaltungsratspräsident Arnold Bachmann will das Glarner Kantonsspital mit einer neuen Strategie für die Zukunft fit machen.
Zeigt sich optimistisch: Verwaltungsratspräsident Arnold Bachmann will das Glarner Kantonsspital mit einer neuen Strategie für die Zukunft fit machen.
Archivbild Sasi Subramaniam

Das Kantonsspital Glarus (KSGL) hat 2022 erstmals in seiner Geschichte über 100 Millionen Franken umgesetzt. Das steht in der Medienmitteilung vom Dienstag. Laut dieser wurde auch der Personalbestand um 27 Mitarbeitende auf 681 per Ende letztes Jahr erhöht.

Die wichtigsten Zahlen zum Geschäftsjahr: rund 1,1 Millionen Franken Gewinn, das Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) beträgt 6,9 Prozent, die Eigenkapitalquote 78,4 Prozent. Auch die Zahl der stationären Patientinnen und Patienten habe das Niveau des Vorjahres leicht übertroffen, heisst es weiter.

So wird die finanzielle Lage als «gut» beurteilt. Dazu tragen auch Sonderabgeltungen im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie bei. Sie steuerten 2,6 Millionen Franken zum operativ erfolgreichen Abschluss bei.

«Spitallandschaft im Umbruch»

Für die Zukunft habe sich KSGL-Verwaltungsratspräsident Arnold Bachmann an der Generalversammlung vom Dienstag zuversichtlich gezeigt, steht in der Mitteilung. «Die Spitallandschaft Schweiz ist im Umbruch, das wirkt sich auch ganz unmittelbar auf das KSGL aus», wird er zitiert. Der Fachkräftemangel, die verschärfte Konkurrenz und «historisch bedingte Nachteile bei der Wettbewerbsfähigkeit aufgrund veralteter Lohnstrukturen» hätten den Verwaltungsrat 2022 stark gefordert.

Nun sei mit der Geschäftsleitung eine neue Strategie verabschiedet worden. Zu dieser gehören digitale Instrumente zur Entlastung des Personals wie das neue Klinikinformationssystem, das im letzten Herbst eingeführt wurde. Weiter wurde mit dem Kanton und anderen Dienstleistenden eine Ausbildungsoffensive zur Personalrekrutierung lanciert.

Lohnsumme deutlich erhöht

Per Anfang Jahr wurden zudem die Löhne erhöht; um 7,7 Prozent der Lohnsumme des gesamten Spitals, bei den Pflegenden um 14 Prozent ihrer Lohnsumme. «Für das Geschäftsjahr 2023 investiert das KSGL damit zusätzlich 3,3 Millionen Franken für Löhne, Zulagen, Aus- und Weiterbildung und Teuerungsausgleich», heisst es in der Mitteilung. Damit sei in den kommenden zwei Jahren mit negativen Jahresabschlüssen zu rechnen.

Die neue Strategie wird als «mutiger Schritt» bezeichnet. Vorangegangen seien diesem intensive Verhandlungen mit Delegationen aus Pflege- und anderen Berufen. Weiter sei das neue KSGL-Entwicklungsprogramm Pflege 2025 verabschiedet worden. Es sehe unter anderem bessere und flexiblere Arbeitsbedingungen vor.

Marco Häusler ist Dienstchef der Zeitungsredaktion «Glarner Nachrichten». Er absolvierte den zweijährigen Lehrgang an der St. Galler Schule für Journalismus und arbeitete bei der ehemaligen Schweizerischen Teletext AG und beim «Zürcher Unterländer», bevor er im Februar 2011 zu Somedia stiess. Mehr Infos

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