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Warum hassen Kinder Broccoli? Neue Studie gibt Hinweise

Broccoli ist für viele Kinder einfach nur «bäh». Aber warum? Ein Forscherteam hat untersucht, was beim Essen von gewissen Kohlsorten passiert. Ihr Fazit: Erst die chemische Reaktion mit dem Speichel macht das Gemüse so richtig widerwärtig.

Agentur
sda
23.09.21 - 08:05 Uhr
Wirtschaft
Broccoli gehört zu den meistgehassten Gemüsen. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass das nicht am Kohl alleine liegt, sondern an der chemischen Reaktion, die er mit dem Speichel eingeht. Zutaten wie Käse, Oliven oder Kapern (Bild) können den…
Broccoli gehört zu den meistgehassten Gemüsen. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass das nicht am Kohl alleine liegt, sondern an der chemischen Reaktion, die er mit dem Speichel eingeht. Zutaten wie Käse, Oliven oder Kapern (Bild) können den…
Keystone/FR41490 AP/LARRY CROWE

Im Mund können Speichel-Bakterien dabei schwefelhaltige Verbindungen erzeugen, die unangenehm riechen. Eine hohe Konzentration der Verbindungen führe dazu, dass Kinder Broccoli oder Blumenkohl nicht mögen. Dies könne auch eine Erklärung für die Abneigung gegen anderes Kohlgemüse sein, berichten Wissenschaftler im «Journal of Agricultural and Food Chemistry».

Für die Studie identifizierten Forscher der australischen Wissenschaftsagentur Csiro zunächst die wichtigsten geruchsaktiven Verbindungen in rohem sowie gedünstetem Blumenkohl und Broccoli. Diese wurden dann von 98 Familien mit Kindern zwischen sechs und acht Jahren bewertet - am schlechtesten schnitt dabei Dimethyltrisulfid ab, eine chemische Verbindung, die faul und schwefelig riecht.

Anschliessend vermischte das Team um Damian Frank Speichelproben mit rohem Blumenkohlpulver und analysierte die entstandenen Verbindungen. Ergebnis: Kinder, deren Speichel hohe Mengen an flüchtigen Schwefelverbindungen produzierte, mochten rohes Kohlgemüse meistens nicht. Anders sah es allerdings bei Erwachsenen aus. Daraus schliessen die Forscher, dass sich die Geschmacksnerven vieler Menschen über die Zeit an die Lebensmittel gewöhnen.

* Fachartikelnummer DOI: abs/10.1021/acs.jafc.1c03889

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