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Piranha Chur auf Trainersuche

Mark van Rooden verlässt die Unihockeyanerinnen von Piranha Chur auf eigenen Wunsch. Mitten in einer schwierigen Umbruchphasa muss eine Schlüsselposition neu besetzt werden.

26.03.21 - 17:00 Uhr
Unihockey
Mark Van Rooden: Er läutete vor elf Jahren die erfolgreichste Ära von Piranha Chur ein.
Mark Van Rooden: Er läutete vor elf Jahren die erfolgreichste Ära von Piranha Chur ein.
KELLERMEDIA/ERWIN KELLER

Nach zwei Spielzeiten verlängert Mark van Rooden den Vertrag als Cheftrainer bei Piranha Chur nicht mehr. Dies teilt der Klub am Freitag mit. Grund ist der lange Weg von Zürich nach Chur. Das Pendeln lasse sich energiebedingt kaum mehr mit Job und Familie vereinbaren, heisst es. Seinem Anspruch, das Beste aus dem Team zu holen, könne er so nicht gerecht werden. Der Verein bedauere den Entscheid, habe aber Verständnis dafür. Das Bedauern dürfte gross sein, schliesslich verlässt mit van Rooden ein ausgewiesener Fachmann die Bündner Hauptstadt. Seine Expertise wäre gerade in der jetzigen Phase äusserst wertvoll gewesen.

Erschwerter Umbruch

Der Weggang van Roodens trifft den Verein inmitten einer schwierigen Umbruchphase. So haben auf diese Saison hin langjährige Teamstützen, darunter die Nationalspielerinnen Seraina Ulber, Anja Dellagiovanna oder Katrin Zwinggi, ihren Rücktritt gegeben. Das Durchschnittsalter des Teams sank unter 22 Jahre. Das Resultat zeigte sich im frühen Play-off-Aus. Mit 1:4 verlor Chur die Viertelfinalserie gegen die Red Ants Rychenburg Winterthur klar. Dies nachdem man in den vergangenen Jahren regelmässig bis in den Final vorgestossen ist.

Auch Mark van Rooden konnte das frühe Ausscheiden nicht verhindern. In dieser Umbruchsaison konnte aber auch nicht erwartet werden, dass die Piranhas um den Titel spielen werden. Erst recht nicht mehr, als erschwerend hinzukam, dass Flurina Marti lange verletzt ausfiel und Corin Rüttimann den Verein während den Playoffs vorübergehend in Richtung Schweden verliess. Ganz im Gegenteil: Mit Platz 3 in der Qualifikation ist bewies van Rooden, dass das junge Team ein Versprechen für die Zukunft ist.

Mark van Roodens Erfolge als Trainer:

  • 2004 und 2005 Schweizer Meister mit Red Ants Rychenberg Winterthur
  • 2005 Europacupsieger mit Red Ants Rychenberg Winterthur
  • 2005 Weltmeister mit der Schweiz als Assistenztrainer
  • 2010 und 2012 Schweizer Meister mit Piranha Chur
  • 2010 Vizeeuropameister mit Piranha Chur
  • 2016 Aufstieg mit den Red Lions Frauenfeld in die höchste Spielklasse
  • 2019 Supercupsieg mit Piranha Chur
  • 2020 Cupsieg mit Piranha Chur

Dass Mark van Roden der richtige Mann für den Umbruch gewesen wäre, beweisen mitunter seine Erfolge als Trainer auch mit Piranha Chur. Der Zürcher war bereits zwischen 2009 und 2012 Cheftrainer bei Piranha Chur. 2010 holte der Verein den ersten Schweizer Meistertitel unter seiner Führung, 2012 den Zweiten. Danach verliess er den Verein nach internen Unstimmigkeiten. Van Rooden verhalf dem Verein aber auch in seiner jüngsten Geschichte zu Erfolgen (Auflistung oben).

«Für seine tolle Arbeit zugunsten von Piranha Chur dankt ihm die ganze Piranha Family herzlich und wünscht ihm und seiner Familie für die Zukunft alles Gute und viel Glück», schreibt der Verein in der Medienmitteilung. Dieser muss nun einen neuen Cheftrainer suchen. Gerade in der jetzigen Phase ist es eine der wichtigsten Positionen im Verein.

Kaderplanung

Immerhin, wichtige Vertragsverlängerungen und Neuzuzüge sind schon fix. Jüngst vermeldete der Verein, dass die beiden Tschechischen Nationalspielerinnen Martina Repkova und Nela Jirakova zwei weitere Saisons in Chur verbringen werden. Mit Luana Rensch kommt zudem eine Verteidigerin zurück zu den Piranhas, die zu einer künftigen Teamstütze werden könnte. Die 21-Jährige gilt als eine der talentiertesten Verteidigerinnen der Schweiz.

Schon länger bekannt ist, dass Sandra Kuster von Zug nach Chur wechselt. Die 23-Jährige Stürmerin schoss in dieser Saison in 16 Spielen zehn Toren und sechs Assists. Sie kann die Torproduktion bei Piranha wieder etwas hochkurbeln. Mit Flurina Marti in der Verteidigung und Corin Rüttimann im Sturm verfügt Piranha Chur zudem weiterhin über Spielerinnen, die zu den weltbesten gezählt werden dürfen.

Das Team bietet somit noch immer das Potenzial zu künftigen Meitertiteln. Die Frage ist, ob man das nötige Trainerteam findet, um die vielen jungen Spielerinnen weiterzubringen. Die Trainersuche sei am laufen, so der Verein.

Der letzte Superfinal für Piranha Chur seit langem? 2019 begleitete TV Südostschweiz das Team hautnah.

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