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Arno Liethas Olympia-Traum wird wahr

Davon hat der Bündner Skitourengänger Arno Lietha lange geträumt: Ski-Alpinismus wird 2026 in Mailand erstmals olympisch. Und: Graubünden hat damit eine berechtigte Olympia-Goldhoffnung.

Agentur
sda
20.07.21 - 09:43 Uhr
Sport

Die wiederaufgenommene Sportart Ski-Alpinismus an den Winterspielen in Italien wird fünf Disziplinen umfassen - pro Geschlecht ein Sprintrennen und einen Einzelwettkampf sowie einen Mixed-Wettbewerb. Es handelt sich um die erste Sportarten-Ergänzung an Winterspielen seit 1998. Die IOC-Mitglieder stimmen der Aufnahme «ohne Garantie auf eine Fortsetzung» zu. 

Für die Schweiz und Graubünden ist es eine gute Nachricht. Zuletzt gewannen die hiesigen Alpinisten um Rémi Bonnet, Werner Marti und Victoria Kreuzer an der Elite-WM im März einen kompletten Medaillensatz.

Ein Wort mitreden wird zudem auch Arno Lietha aus Fideris, wenn es um olympisches Edelmetall geht. Der 22-Jährige hat in der letzten Saison die Gesamtwertung im Sprint bei der Elite gewonnen. Dazu kommt eine Goldmedaille an der U23-WM, ebenfalls im Sprint. Bei der Elite reichte es in dieser Disziplin für den hervorragenden Platz 4.

Der lange Weg zur Anerkennung

Der internationale Skibergsteigerverband wurde im Jahr 2014 durch das Internationale Olympische Kommitee (IOC) anerkannt. An den Olympischen Jugendspielen 2020 in Lausanne wurde die Sportart zum ersten Mal seit über 70 Jahren wieder im olympischen Rahmen ausgetragen, wenn auch erst bei den Nachwuchssportlern.

«Von welchem Sportler ist dies nicht der grösste Traum?»

Arno Lietha, Gesamtweltcupsieger im Sprint

Die Sportart als «junge Disziplin» zu bezeichnen ist in Anbetracht der Geschichte unpassend. In der Tat ist Ski-Alpinismus viel eher die Rückkehr zur ursprünglichsten Art des Skifahrens. Denn die Ursprünge gehen zurück in eine Zeit, wo es noch gar keine Skilifte gab – irgendwie mussten die Skifahrer ja zuerst den Berg hoch. Und: Ski-Alpinismus war schon einmal olympisch.1924 fanden zum ersten Mal sogenannte Militärpatrouillenläufe im olympischen Rahmen statt. In Viererteams waren die Läufer, alles Soldaten im Dienst, unterwegs. Diese Läufe werden gar als Vorläufer des Biathlonsports bezeichnet. Das Zuschauerinteresse hielt sich bei den Patrouillenläufen aber in Grenzen, weshalb die Disziplin 1948 zum letzten Mal an Olympischen Spielen ausgetragen wurde.

Arno Lietha in der Sendung «Usfahrt Sport» vom 24. Juni 2019

Nun wird die Sportart also ein Olympisches Revival erleben. Ein Traum, den Arno Lietha schon lange im Hinterkopf hat, und für den er bereit ist. «Von welchem Sportler ist dies nicht der grösste Traum? Jedoch ist unsere Sportart noch nicht olympisch. Trotzdem unternehme ich alles, um bereit zu sein, wenn es soweit ist.» Dieses Zitat weilt schon lange auf der Internetseite von Arno Lietha. Sein Traum wird nun Wirklichkeit. (sda/krr)

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