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Der Krieg in der Ukraine und die Menschen im Glarnerland

Beten, boykottieren, spenden und demonstrieren. Das sind einige der Reaktionen, die der Krieg in der Ukraine im Glarnerland auslöst. Und ein prominenter Glarner reist in die Ukraine.

Marco
Häusler
24.02.23 - 04:30 Uhr
Politik
 Staatsbesuch: Der Glarner Ständerat Mathias Zopfi (Dritter von links) trifft sich in der Ukraine mit Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte vorne).
Staatsbesuch: Der Glarner Ständerat Mathias Zopfi (Dritter von links) trifft sich in der Ukraine mit Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte vorne).
Pressebild

Mathias Zopfi auf Staatsbesuch in Kiew

Zusammen mit dem Schweizer Bundespräsidenten Ignazio Cassis hat der Glarner Ständerat Mathias Zopfi im Oktober die Ukraine besucht. Präsident Wolodymyr Selenskyj empfing die Schweizer Delegation. Zopfi reiste als Präsident der Staatspolitischen Kommission des Ständerates nach Kiew. Der Grüne-Politiker zeigte sich beeindruckt von dem Land und den Leuten, die für die Freiheit kämpfen.

 Spende: Schülerinnen und Schüler aus Ennenda verkaufen Kuchen und Guetzli, um für Menschen in der Ukraine zu spenden.
Spende: Schülerinnen und Schüler aus Ennenda verkaufen Kuchen und Guetzli, um für Menschen in der Ukraine zu spenden.
Bild Sasi Subramaniam

Kinder zeigen Herz für die Ukraine

Primarschülerinnen und Primarschüler aus Ennenda verkauften Ende März in Glarus und Ennenda Kuchen und Guetzli, um den Erlös den leidtragenden Menschen in der Ukraine zu spenden. «Dass die Aktion von den Kindern selber initiiert wurde, freut mich besonders», sagte Schulleiterin Dorothea Suter. Die Backwaren wurden teilweise in der Schule, andere zu Hause hergestellt. Durch die Solidaritätsaktion kamen 5300 Franken zusammen.

 Boykott: Glarner Barbetreiber wie Marc Brunner streichen russischen Wodka aus der Getränkekarte.
Boykott: Glarner Barbetreiber wie Marc Brunner streichen russischen Wodka aus der Getränkekarte.
Bild Sasi Subramaniam

Kein russischer Wodka mehr

Viele Menschen im Glarnerland verurteilten den russischen Angriffskrieg und solidarisierten sich mit den Ukrainern. Unter anderem strichen zwei Barbetreiber in Glarus den russischen Wodka von der Getränkekarte. «Ich möchte Putin in keiner Weise unterstützen. Der Mann gehört weg», erklärte Marc Brunner vom «Route 66». Auch Remo Kistler von der «Freulerbar» verzichtete auf Wodka aus Russland.

 Friedensgebete: Insgesamt rund 300 Glarnerinnen und Glarner beten in der Glarner Stadtkirche für ein baldiges Ende des Krieg in der Ukraine.
Friedensgebete: Insgesamt rund 300 Glarnerinnen und Glarner beten in der Glarner Stadtkirche für ein baldiges Ende des Krieg in der Ukraine.
Bild Sasi Subramaniam

Beten für den Frieden

Rund 300 Glarnerinnen und Glarner beteten am 4. März in der Glarner Stadtkirche, dass der Krieg in der Ukraine bald zu Ende geht. Die Kerzenlichter sollten den herbeigesehnten Frieden symbolisieren. Ein Friedensgebet sprachen zudem die Schweizer Bischöfen, die sich in der Pfarrkirche in Näfels getroffen haben. Das Datum für das katholische Friedensgebet wählte Papst Franziskus: Am 25. März erfuhr Maria vom Erzengel Gabriel, dass sie schwanger ist.

 olidarität mit der Ukraine: Total rund 100 Glarnerinnen und Glarner demonstrieren auf dem Rathausplatz in Glarus gegen den Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
olidarität mit der Ukraine: Total rund 100 Glarnerinnen und Glarner demonstrieren auf dem Rathausplatz in Glarus gegen den Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Bild Daniel Fischli

Demonstrieren gegen Putins Krieg

Gut 100 Glarnerinnen und Glarner haben sich Mitte März auf dem Rathausplatz versammelt, um für Frieden und Freiheit in der Ukraine zu demonstrieren. Parteipolitisch reicht das Spektrum vom SP-Regierungsrat bis zum SVP-Landrat. Organisiert wurde die Mahnwache vom Kleintaler Biobauer André Siegenthaler: «Unsere Solidarität gilt all den Menschen, die unter dem System Putin leiden und sich dagegen zur Wehr setzen.»

 Hilfe aus der Beiz: Die Ukrainerin Tatiana Salzmann (links) führt das Restaurant «Sonne» in Engi und unterstützt mit ihrem Mann Igor (rechts) Landsleute im Glarnerland.
Hilfe aus der Beiz: Die Ukrainerin Tatiana Salzmann (links) führt das Restaurant «Sonne» in Engi und unterstützt mit ihrem Mann Igor (rechts) Landsleute im Glarnerland.
Bild Fridolin Rast

Ein Ort der Hoffnung

Tatiana Salzmann führt seit 2020 das Restaurant «Sonne» in Engi. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 organisiert sie gemeinsam mit ihrem Mann Igor Unterstützung für Ukrainerinnen und Ukrainer im Glarnerland wie etwa Sergej Kozhukhar mit seiner Familie und Schwägerin Hanna. Von Engi aus organisiert Tatjana Salzmann auch Hilfe vor allem für Kinder und Familien in ihrem kriegsversehrten Heimatland.

 Run auf Brennholz: Weil Gas und Öl im Winter noch knapper und teurer werden könnte, erlebt Walter Riget mit seinem Brennholz-Service in Bilten einen Brennholz-Boom.
Run auf Brennholz: Weil Gas und Öl im Winter noch knapper und teurer werden könnte, erlebt Walter Riget mit seinem Brennholz-Service in Bilten einen Brennholz-Boom.
Bild Martin Meier

Grosse Nachfrage nach Brennholz

Im Sommer befürchten viele, dass im Winter das Gas und Öl in der Schweiz noch knapper und noch teurer werden könnte. Diese Sorge führte zu einem Boom beim Brennholz. Wegen der vielen zusätzlichen Bestellungen lief beim Brennholz-Service Riget an der Sägestrasse 11 in Bilten die Produktion auf Hochtouren. «Im Vergleich zu anderen Jahren hat sich die Bestellmenge verdoppelt», sagte Geschäftsführer Walter Riget. (mar)

Marco Häusler ist Dienstchef der Zeitungsredaktion «Glarner Nachrichten». Er absolvierte den zweijährigen Lehrgang an der St. Galler Schule für Journalismus und arbeitete bei der ehemaligen Schweizerischen Teletext AG und beim «Zürcher Unterländer», bevor er im Februar 2011 zu Somedia stiess. Mehr Infos

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