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Bündner Regierung beschliesst Weiterentwicklung der Sozialhilfeorganisation

Eine Studie der Ostschweizer Fachhochschule hat das «Bündner Modell» für die Organisation und Finanzierung des Sozialhilfesystems untersucht. Gestützt auf den Ergebnissen plant der Kanton Anpassungen.

Anna
Panier
20.12.23 - 11:25 Uhr
Politik
Entscheidung getroffen: Die Bündner Regierung hat die Weiterentwicklung der Sozialhilfeorganisation beschlossen, um die Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinden zu stärken.
Entscheidung getroffen: Die Bündner Regierung hat die Weiterentwicklung der Sozialhilfeorganisation beschlossen, um die Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinden zu stärken.
Bild Livia Mauerhofer

Die Regierung des Kantons Graubünden hat beschlossen, die Organisation und Finanzierung des Sozialhilfesystems weiterzuentwickeln. Diese Entscheidung stützt sich auf eine Studie der Ostschweizer Fachhochschule (OST), wie aus einer Mitteilung hervorgeht. 

Studie zieht Fazit zum «Bündner Modell» in der Sozialhilfe

Im Auftrag des Kantons Graubünden untersuchte die OST das «Bündner Modell» für die Organisation und Finanzierung der Sozialhilfe. Ziel der Studie war es, Varianten und Lösungsvorschläge für die Weiterentwicklung der Organisation und Finanzierung der Sozialhilfe im Kanton zu bewerten. Dabei wurden laut Mitteilung Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ansätze untersucht.

Die OST sei im Rahmen der Studie zum Schluss gekommen, dass sich das bestehende Verbundsystem in der Sozialhilfe in Graubünden bewährt habe und erfolgreich sei. Laut OST besteht kein Bedarf, das Sozialhilfemodell grundsätzlich neu zu gestalten. Die OST empfiehlt jedoch einige Anpassungen, um die Zusammenarbeit zu stärken, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Was ist das Verbundsystem in Graubünden?
Das Verbundsystem beschreibt die Organisation der Sozialhilfe in Graubünden: Die Sozialhilfe ist eine Verbundaufgabe von Kanton und Gemeinden. Die persönliche Sozialhilfe (Beratung) erfolgt in der Regel durch den Kanton, die materielle (finanzielle) Sozialhilfe wird durch die Gemeinden geleistet.

Digitalisierung als erster Schritt

Der Kanton Graubünden plant nun, die Sozialhilfeorganisation und -finanzierung basierend auf den Empfehlungen der OST in mehreren Schritten weiterzuentwickeln. Als Erstes werden Massnahmen umgesetzt, welche die Digitalisierung in der Zusammenarbeit, den fachlichen Austausch zwischen Kanton und Gemeinden und den niederschwelligen Zugang zur Sozialhilfe für bedürftige Personen betreffen.

In einem weiteren Schritt wird die Weiterentwicklung der Sozialhilfeorganisation und -finanzierung in einem breiteren Rahmen beleuchtet. Angeschaut werden unter anderem die Aufgabenteilung und Finanzierungszuständigkeiten zwischen Kanton und Gemeinden. Dabei gehe es beispielsweise um die Frage, wer welche Leistung zu finanzieren habe, heisst es. 

Die Weiterentwicklung der Sozialhilfeorganisation und -finanzierung wird im Rahmen eines Entwicklungsschwerpunkts im Regierungsprogramm 2025-2028 behandelt. Verantwortlich sei das Sozialamt, unter Mitwirkung des Departements für Finanzen und Gemeinden. (paa)

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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