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«Wir haben gehofft, dass das Reglement angenommen wird»

Fünf Fragen an Thomas Kistler zur Gemeindeversammlung vom vergangenen Freitag.

Daniel
Fischli
23.11.20 - 04:30 Uhr
Politik
SASI SUBRAMANIAM

Die Gemeindeversammlung hat das Reglement über den Hochwasserschutz verabschiedet. Können Sie jetzt ans Umsetzen von Projekten gehen?

Ja, wir mussten auf dieses Reglement warten und haben gehofft, dass es angenommen wird. Jetzt wollen wir vorwärtsmachen, damit die dringendsten Projekte möglichst vor dem nächsten Hochwasser umgesetzt sind. Wir haben zum Teil hohe Risiken.

Welche Projekte geht die Gemeinde zuerst an?

Es gibt zwei Projekte, die von der Gemeindeversammlung schon einmal genehmigt worden sind: die zweite Etappe des Projektes Rosenbord in Niederurnen und das Projekt für Oberurnen. Wir müssen sie jetzt noch einmal vor die Gemeindeversammlung bringen wegen des Finanzierungsschlüssels. Also wegen der Frage, welcher Anteil der Kosten von den Grundeigentümern bezahlt werden muss. Zumindest eines der beiden Projekte könnte schon vor die Gemeindeversammlung vom nächsten Juni kommen.

Der neue Gemeinderat Fritz Staub hat Anträge gegen den Gemeinderat gestellt. Wie beurteilen Sie das?

Wir haben gewusst, dass Fritz Staub Anträge stellen wird und wir haben das im Gemeinderat mit ihm besprochen. Fritz Staub hat seinen Wahlkampf auch mit dem Hochwasserschutzreglement bestritten, wir konnten also fast nicht dagegen sein, dass er nun Anträge stellt. Aber natürlich ist es schwierig, wenn ein Gemeinderat Beschlüsse des Kollegiums nicht mitträgt.

Die Versammlung ist von manchen als überladen empfunden worden. Wie wollen Sie in Zukunft damit umgehen?

Die Gemeindeversammlung hat es in der Hand: Je mehr Kompetenzen sie sich gibt, desto länger dauern die Versammlungen. Und jetzt gerade hat sie sich noch die Kompetenz zum Erlass der Abfallgebühren gegeben. Sie werden jetzt alle zwei, drei Jahre vor eine Gemeindeversammlung kommen müssen.

Der Nutzungsplan soll im Frühling vor die Gemeindeversammlung kommen. Wovon ist der Termin noch abhängig?

Das Hauptproblem ist, eine Halle zu finden, in der wir eine Versammlung mit 1000 Personen unter einem Schutzkonzept durchführen können. Wichtig ist auch die Jahreszeit: Wenn wir keine geheizte Halle haben, müssen wir zumindest bis zum Frühling warten. Wir möchten nun in den nächsten Wochen einen Schritt weiterkommen. 

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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