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Memorialsantrag Jungfreisinnige Glarus

Niemand bezahlt gerne Steuern. Diese Meinung hat Rolf Blumer in seinem Leserbrief geäussert. Ja, diese Aussage unterstütze ich vollkommen. Ich unterstütze ebenfalls die Aussage, dass es für funktionierende staatliche Strukturen nötig ist, gewisse Steuern zu erheben. Rolf Blumer argumentiert, dass die Kirche neben kultischen Aktivitäten unzählige Aufgaben wahrnehme, die der ganzen Bevölkerung zugutekommen und gerade deshalb werden die Steuergelder der juristischen Personen benötigt. An diesem Punkt unterscheidet sich meine Meinung zu derjenigen von Rolf Blumer. Etwas was allen zugutekommt, sollte doch auch von allen bezahlt werden und nicht nur von den juristischen Personen und den Mitgliedern der beiden Landeskirchen.

Nebst den Kirchen leisten auch andere Vereine und Organisationen einen grossen Beitrag für die Allgemeinheit. Diese können im Vergleich zur Kirche jedoch nicht von bedingungslosen Steuergeldern profitieren. Wäre es demzufolge nicht gerechter, wenn alle gleichbehandelt würden? Auch nach Annahme des Memorialsantrages der Jungfreisinnigen wäre es möglich, dass der Kanton oder die Gemeinden mittels Leistungsaufträgen die Kirchgemeinden unterstützen können.

Die Gebäude der Kirchen sind im Unterhalt kostenintensiv, dies stimmt. Jedoch ist es nicht so, dass die Kirchen den ganzen Unterhalt selbst tragen müssen, wie das Beispiel in Mollis zeigt. Die Innenrenovation der Kirche ist Beitrags-berechtigt. Was so viel heisst, der Bund, der Kanton und die Gemeinde bezahlen zusammen rund 247'000 Franken zusätzlich zu den restlichen Steuergeldern, welche die Kirchen sowieso bereits erhalten. Somit ist die Aussage falsch, dass die Kirchen für den gesamten Unterhalt ihrer Gebäude aufkommen müssen.

Ich unterstütze den Memorials-Antrag der Jungfreisinnigen, denn etwas, das allen nützt, sollte auch von allen bezahlt werden. Folglich könnte nämlich auch im politischen Prozess darüber beraten werden, ob es dieses Angebot auch wirklich braucht. Des Weiteren wären die Gelder auf diese Weise transparent gestaltet, was das Vertrauen in die Kirchen fördern würde.

Corina Iten
28.08.21 - 08:04 Uhr
Leserbrief
Ort:
Glarus
Zum Artikel:
https://www.glarus24.ch/artikel/nein-zur-abschaffung-der-kirchensteuern…
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