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So lassen sich Unfälle auf dem Spielplatz verhindern

Jährlich verletzen sich in der Schweiz 8700 Kinder auf einem Spielplatz. Worauf ist zu achten, damit der Ausflug nicht in Tränen endet? Wir liefern euch die Antwort. 

06.05.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Nicht ganz ungefährlich: Spielplätze sind bei Kindern sehr beliebt. Hier können sie toben und die Welt kennenlernen. Allerdings besteht auf Spielplätzen durchaus eine erhöhte Unfallgefahr.
Nicht ganz ungefährlich: Spielplätze sind bei Kindern sehr beliebt. Hier können sie toben und die Welt kennenlernen. Allerdings besteht auf Spielplätzen durchaus eine erhöhte Unfallgefahr.
Bild Envato

Ein Spielplatz ist für Kinder der Ort, an dem sie sich so richtig austoben können. Egal, ob springen, klettern, rutschen oder verstecken – hier ist alles möglich. Ein Besuch auf dem Spielplatz ist für die Kleinen für gewöhnlich ein grosses Highlight. Doch in manchen Fällen kann dieser Besuch auch zum Horror-Erlebnis werden. Jedes Jahr verletzen sich in der Schweiz nämlich 8700 Kinder auf einem Spielplatz, am häufigsten bei Stürzen.

Als Ursache für die Unfälle sieht die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) nebst dem Verhalten der Kinder vor allem auch den mangelhaften Unterhalt der Spielplatzgeräte, zum Beispiel bei Rutschbahnen, Klettertürme oder Schaukeln. Auch ein ungeeigneter Bodenbelag könne bei Stürzen zu Verletzungen führen, schreibt die BFU auf ihrer Internetseite. Wie ihr dafür sorgt, dass der Spielplatz-Aufenthalt für eure Kinder auch weiterhin zu einem unfallfreien Erlebnis wird und auf was ihr achten müsst, wenn ihr selber ein kleines Spielparadies im eigenen Garten erstellen wollt, erfährt ihr in unserem Artikel.

#1 Gefahren im Blick behalten

Kinder nehmen die Umwelt anders wahr als Erwachsene, sie denken und reagieren anders. Erst im Alter von ungefähr zehn Jahren entwickeln sie laut BFU ein Bewusstsein für Gefahren. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Gefahren auf dem Spielplatz reduziert werden. Vollständig eliminieren lassen sie sich selbstverständlich nicht. Trotzdem könnt ihr als Eltern euren Beitrag zur Unfallprävention leisten. Sorgt beispielsweise dafür, dass euer Kind auf dem Spielplatz keinen Velohelm auf dem Kopf und kein Schlüsselband um den Hals trägt, denn die Bändel könnten sich verfangen. Ausserdem solltet ihr Kinder nicht auf Geräte oder Einrichtungen heben, auf die sie nicht selber klettern können. Sie sollten sich die dazu nö­ti­gen Fer­tig­kei­ten in ihrem ei­ge­nen Tem­po an­eig­nen. 

#2 Spielgeräte unter die Lupe nehmen

Sinnvoll kann auch ein genauer Blick auf die Spielgeräte sein, denn: Splitterndes Holz, lockere Schrauben, überstehende Nägel, Risse oder scharfe Ecken und Kanten können zu Unfällen führen. Solltet ihr Mängel auf dem Spielplatz oder den Geräten feststellen, dann meldet diese am besten umgehend den Eigentümerinnen und Eigentümern. In der Regel sind die Gemeinden Betreiberinnen von öffentlichen Spielplätzen. In schwierigen Fällen unterstützt euch der BFU-Sicherheitsdelegierte der jeweiligen Gemeinde.

#3 Abgedeckte Sandkästen bevorzugen

Auch im Sandkasten solltet ihr euer Kind gut beobachten. Achtet darauf, dass es keinen Sand in den Mund nimmt und sich nach dem Spielen gründlich die Hände wäscht. Zudem solltet ihr jene Sandkästen bevorzugen, die abgedeckt werden können. Denn bei den nicht abgedeckten Buddelkisten besteht das Risiko, dass sie mit Tierkot, Scherben oder Zigarettenstummel verschmutzt sind.

Sicher und sauber: Sandkästen mit einer Abdeckung werden weniger mit Tierkot, Scherben oder Zigarettenstummel verschmutzt. 
Sicher und sauber: Sandkästen mit einer Abdeckung werden weniger mit Tierkot, Scherben oder Zigarettenstummel verschmutzt. 
Bild Envato

#4 Sonne nicht unterschätzen

Spielplätze sind gerade an schönen und warmen Tagen ein beliebtes Ausflugsziel für viele Familien. Doch Vorsicht: So angenehm es auch ist, nach den langen und kalten Wintermonaten wieder ein paar Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren, so gefährlich kann die Sonne für eure Kleinsten sein. Achtet daher darauf, dass euer Kind auf sonnigen Spielplätzen stets eine Kopfbedeckung und einen Sonnenschutz trägt. Es kann vorteilhaft sein, während der wärmeren Jahreszeit schattige Spielplätze aufzusuchen. 

#5 Guter Bodenbelag ist entscheidend

Weiter oben haben wir gelernt, dass auch ein ungeeigneter Bodenbelag Unfälle begünstigen kann. Daher solltet ihr euch für einen Spielplatz entscheiden, der über ei­nen stoss­dämp­fen­den Bo­den­be­lag unter den Spiel­ge­rä­ten verfügt. Das können beispielsweise Fall­schutz­plat­ten, Holz­schnit­zel oder Sand sein.

#6 Vorsicht mit Giftpflanzen

Wie uns allen bekannt ist, neigen Kinder, vor allem Kleinkinder dazu, alles in den Mund zu nehmen. Daher solltet ihr nur jene Spielplätze besuchen, die nicht mit Gift­pflan­zen wie bei­spiels­wei­se Mai­glöck­chen, Kirsch­lor­beer oder Ei­ben be­pflanzt sind. Dann besteht auch keine Gefahr, dass euer Kind die Pflanze isst und im schlimmsten Fall eine Vergiftung erleidet.

#7 Spielplatz im eigenen Garten

Draussen an der frischen Luft zu spielen macht Spass, erst recht, wenn man einen eigenen Spielplatz im Garten hat. Falls auch ihr euren Kindern ein eigenes Spielparadies schaffen wollt, solltet ihr vor allem genügend Platz einberechnen. Bedenkt, dass Kinder auch immer Freiraum am Boden brauchen, um zu rennen, zu toben oder um sich auf einer Decke zu tummeln. Setzt daher auf Klassiker wie Sandkasten, Rutsche, Schaukel, Spielhaus, Rutsche oder Gigampfi, und überladet den Spielplatz nicht. Achtet ausserdem beim Kauf von Spielplatzgeräten auf die Qualität. Produkte für den Privatgebrauch sollten der europäischen Norm EN71-8 entsprechen.

Spielplatz nicht überfrachten: Wer im eigenen Garten wenig Platz hat, sollte lieber auf Klassiker wie eine Schaukel setzten. 
Spielplatz nicht überfrachten: Wer im eigenen Garten wenig Platz hat, sollte lieber auf Klassiker wie eine Schaukel setzten. 
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Ausserdem solltet ihr den Untergrund für den Spielplatz richtig auswählen. Rasen ist als Fundament ideal. Laut der Internetseite hausinfo.ch dämpft er nämlich Stürze aus bis zu zwei Meter Höhe. Sind die Spielgeräte höher als zwei Meter, ist eine 30 Zentimeter Schicht aus Rindenschnitzeln empfehlenswert. Zudem rät das Internetportal, unter Schaukeln und Spieltürmen spezielle Fallschutzplatten anzubringen. 

Mehr hilfreiche Tipps für einen sicheren Aufenthalt auf dem Spielplatz findet ihr hier.

Gianna Jäger arbeitet als Redaktorin auf der Redaktion Online/Zeitung. Sie stammt aus der Surselva und ist seit August 2021 Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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