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Improtheater im Springbrunnenbecken in Glarus

Der Fotograf Sasi Subramaniam entdeckt im Volksgarten in Glarus ein spezielles Theaterprojekt.

Sasi
Subramaniam
18.12.22 - 04:30 Uhr
Kultur

Theater ist etwas, das Menschen in allen Kulturkreisen kennen. Es braucht eine Fläche, die als Bühne dient, dazu ein Publikum, das zuschaut, was auf dieser Fläche passiert. Beides zusammen ergibt Theater. Mehr braucht es nicht. Das gilt auch für Menschen, die keine Theatererfahrung haben, aber dafür die Offenheit, etwas Neues auszuprobieren. Eine Gruppe von zwölf Personen aus verschiedenen Ländern war Anfang Dezember auf den Spuren des Theaters. Speziell dabei: Die Suche fand draussen statt, im Volksgarten in Glarus. Sie nutzten den stillgelegten Springbrunnen als Bühne. Mit einem Theaterpädagogen liessen sie sich auf ein Improvisationsspiel ein: «Künstler und Statue». Dabei spielt eine Person die Statue und lässt sich von einer anderen Person, die als Künstler auftritt, formen zu einer ausdrucksstarken Skulptur. Die Bühne war die Mitte des Springbrunnens. Einige Künstler «verarbeiteten» gleich mehrere Statuen zu einer grossen Skulptur. Da es für die teilnehmenden Menschen ungewohnt war, in der Öffentlichkeit aufzutreten, einigte sich die Gruppe darauf, Theatermasken zu tragen. So fühlten sie sich unbeschwerter und erschufen eine grosse Vielfalt an dramatischen, aber auch vergänglichen Kunstwerken.

Das Theater war ein Pilotprojekt. Organisiert wurde es von Maryury Saldana Suarez (Bundesasylzentrum Embrach), Barbara Keller (kantonales Asylwesen Glarus) und Gabriela Krull (Zürcher Hochschule der Künste). Die drei Frauen haben sich anlässlich einer Weiterbildung in «Community Arts» – die Kunst der Gemeinschaft – kennengelernt. Wie kann man Menschen, die in ihrem Heimatland und auf der Flucht Schlimmes erlebt haben, zum Lachen bringen? Wie können sie für einige Momente ihre Sorgen vergessen und kreative Gemeinsamkeit erleben? Diese Fragen standen am Anfang des Pilotprojekts. Aufgrund der durchwegs positiven Resonanz und dem Bedürfnis der Teilnehmenden, das Projekt fortzuführen, suchen die Organisatorinnen nach finanzieller Unterstützung und Räumen, um das Pilotprojekt in ein regelmässig stattfindendes Angebot umzuwandeln.

Bei Interesse kann man sich bei Barbara Keller melden.

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