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In Westdeutschland drohen wieder Gewitter und Starkregen

Am Wochenende droht den Menschen in den von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen im Westen Deutschlands erneut Starkregen. In Nordrhein-Westfalen soll es wieder kräftige Regenschauer und Gewitter geben.

Agentur
sda
23.07.21 - 11:13 Uhr
Ereignisse
Ein von der Flut mitgerissenes Auto liegt in der Stadtmitte von Altenahr in Rheinland-Pfalz. Foto: Boris Roessler/dpa
Ein von der Flut mitgerissenes Auto liegt in der Stadtmitte von Altenahr in Rheinland-Pfalz. Foto: Boris Roessler/dpa
Keystone/dpa/Boris Roessler

Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Essen mitteilte, muss am Samstagnachmittag und -abend vereinzelt mit Unwettergefahr durch Starkregen gerechnet werden. Wo genau die Unwetter auftreten könnten, war am Freitagmorgen noch unklar. «Eine genaue Lokalisierung der Schwerpunkte wird - wenn überhaupt - nur sehr kurzfristig möglich sein», teilte der DWD mit.

Auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland erwarten Meteorologen am Wochenende erneut starke Schauer und Gewitter. Nach der Prognose des DWD muss am Samstag lokal eng begrenzt mit heftigem Starkregen mit Regenmengen bis zu 40 Litern pro Quadratmeter gerechnet werden. Bis Samstagvormittag kann es laut Prognose im Südwesten von Rheinland-Pfalz und im Saarland erste, lokale Starkregenfälle mit einer Niederschlagsmenge von bis zu 15 Litern pro Quadratmeter geben. Auch in Bayern könnten schwere Unwetter erneut zu starken Regenfällen führen - und damit die Pegel der Flüsse wieder steigen lassen.

Vorige Woche hatte ein Unwetter mit Starkregen eine verheerende Flut in Rheinland-Pfalz und NRW ausgelöst. Bei der Hochwasserkatastrophe kamen mindestens 175 Menschen ums Leben. Die Rettungs- und Aufräummassnahmen sind gut eine Woche nach Beginn der Hochwasserkatastrophe in vollem Gange. Teilbereiche sind immer noch ohne Strom und Trinkwasser.

Als Zeichen der Solidarität und im Gedenken an die vielen Opfer der Flutkatastrophe sollen am Freitagabend (18.00 Uhr) deutschlandweit in vielen Kirchen die Glocken läuten. Die evangelischen Landeskirchen haben gemeinsam mit katholischen Bistümern zum Geläut mit anschliessender Andacht aufgerufen. Beeindruckt zeigten sich Vertreter der Kirchen von der grossen Hilfsbereitschaft. Es seien unzählige Engagierte aus den Gemeinden an Hilfsaktionen beteiligt. Auch viele Notfallseelsorger seien seit der vergangenen Woche im Einsatz.

Die Klimabewegung Fridays for Future plant am Freitag (13.00 Uhr) in Hamburg eine Solidaritätsdemonstration. Es sind der Polizei zufolge rund 500 Teilnehmer angemeldet worden. Zu den Teilnehmern und Teilnehmerinnen in der Hansestadt gehört auch die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer. Die Proteste und Kundgebungen sind bundesweit geplant. Die Bewegung will mehr Entschlossenheit im Kampf gegen die Klimakrise einfordern und gleichzeitig der mehr als 170 Opfer der Fluten gedenken. Zudem sollen Spenden für die Hochwasseropfer gesammelt werden.

Die Deutsche Bahn ist zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres die grössten Schäden in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten behoben werden können und der Verkehr wieder weitgehend normal läuft. In manchen Regionen, vor allem in Rheinland-Pfalz, könnte es hingegen länger dauern. Die Bahn schätzt die Schäden an Strecken, Bahnhöfen und Fahrzeugen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auf insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro. 600 Kilometer Gleise seien betroffen sowie 50 Brücken und Dutzende Stationen und Haltepunkte.

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