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Frauen*streik 2021 – für Respekt, mehr Zeit, mehr Lohn

Am Montag ist Frauen*streiktag, und die Stabsstelle für Chancengleichheit ist mit vor Ort. Gebündelte Kräfte, die Sinn machen.

Pierina
Hassler
13.06.21 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Am 14. Juni 2019 setzten sich in Chur Tausende Frauen und Männer für Gleichberechtigung ein. 
Am 14. Juni 2019 setzten sich in Chur Tausende Frauen und Männer für Gleichberechtigung ein. 
THEO GSTÖHL

Am 14. Juni 2019 fand in der Schweiz die grösste politische Mobilisierung seit dem Landesstreik im Jahr 1918 statt. Über eine halbe Million Frauen, Männer, Schwule, Lesben, Transleute und andere gingen an diesem Tag für die Gleichstellung auf die Strasse. Auch in Graubünden spielte sich Historisches ab. In Chur, Domat/Ems, Pontresina, Ilanz und Poschiavo machten Tausende Teilnehmende mit. Der Kanton war für einen Tag lila, rosa und pink gefärbt.

Am Montag ist es wieder so weit. Das Frauenstreikkollektiv Graubünden ruft alle dazu auf, um 15 Uhr mit Lärminstrumenten und einer Sitzgelegenheit auf dem Alexanderplatz in Chur zu erscheinen. «Und zieht bitte etwas Violettes an», heisst es auf dem Flyer des Kollektivs. Es herrscht Maskenpflicht.

Viel Lärm

​Punkt 15.19 Uhr wird Lärm gemacht. «Es ist die Tageszeit, ab der Frauen aufgrund der Lohnungleichheit gratis arbeiten», sagt Barbara Wülser, Leiterin der Stabsstelle für Chancen­gleichheit von Frau und Mann. Danach stehen «Dolce far niente» und ein feministisches Speeddating auf dem Programm.

Damit es mit Gleichstellung vorwärtsgeht, findet um 17 Uhr, ebenfalls ab Alexanderplatz, ein Rückwärts-Spaziergang statt. Mit symbolischen Stopps beim Regierungsplatz, dem Grossen Rat und in der Rathaushalle. «Auf dem Regierungsplatz geht es um die rein männliche Regierung», erklärt Barbara Rimml vom Frauenstreikkollektiv Graubünden. Vor dem Grossen Rat gehe es um Lohntransparenz und in der Rathaushalle um die Beteiligung der Frauen auf Gemeindeebene. Nach dem Spaziergang schliesst der offizielle Teil im Fontanapark mit Kurzreden. Unter anderem sprechen Barbara Wülser, Leiterin der Stabsstelle für Chancengleichheit, und zwei Kindergärtnerinnen. Sie thematisieren den jüngsten Entscheid des Bündner Verwaltungsgerichts zu den Löhnen.

Erstmals am Frauenstreiktag mit dabei ist die Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann. Sie würde nur eine Nebenrolle spielen, sagt Wülser. Eine Hauptrolle spielt die Stabsstelle hingegen in Sachen 25-Jahr-Jubiläum. Ab August finden verschiedene Anlässe statt.

Fiutscher und Mädchenparlament

Am 24. August wird in der Churer Stadtbibliothek eine Gender-Biblothek eröffnet. Es findet eine Diskussions­runde mit Aita Zanetti, Janina Rageth und Silke Redolfi statt. Die Jubiläumsfeier mit Gender-Sketch geht am 1. Oktober im Saal B12 in Chur über die Bühne. Am 28. Oktober wird in der Fachhochschule Graubünden über «Diversity – was bringt’s, wie gelingt’s» geredet.

Schliesslich findet am 11. November im Grossratssaal das vierte Mädchenparlament statt. Und vom 17. bis zum 21. November präsentiert sich die Stabsstelle an der Berufsausstellung Fiutscher in der Stadthalle Chur.

Der Werdegang

Ein Datum, das hier noch erwähnt werden muss, ist der 1. November. 25 Jahre zuvor, am 1. November 1996, nahm das damalige Gleichstellungsbüro den Betrieb auf. Die erste Leiterin war Rita Jerjen. Ihre Aufgabe war es, die Stabsstelle aufzubauen und die Gleichstellung in Graubünden voranzubringen. 

Im Jahr 1999 übernimmt Sina Bardill die Leitung der Stabsstelle. Ihre Nachfolgerin wird 2003 die jetzige SP-Grossrätin Silvia Hofmann. Drei Jahre später wechselt das Gleichstellungs­büro vom Finanz- zum Erziehungs­departement. Gleichzeitig wird das Gleichstellungsbüro zur Stabsstelle für Chancengleichheit.

Wer sich über den Werdegang der Stabsstelle informieren möchte, kann dies auf www.stagl.gr.ch/geschichte tun. Alle Schritte sind übersichtlich zusammengefasst.

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