Chur – die Stadt der Umwege
Die Farbe Orange herrscht derzeit auf den Strassen der Bündner Hauptstadt vor. Die vielen Umleitungsschilder sind den 13 aktuellen Baustellen geschuldet.
Die Farbe Orange herrscht derzeit auf den Strassen der Bündner Hauptstadt vor. Die vielen Umleitungsschilder sind den 13 aktuellen Baustellen geschuldet.
Auf Churs Strassen wird intensiv gebaut. Speziell auch im Stadtzentrum ist eine rege Bautätigkeit im Gange. Wie Stadtingenieur Roland Arpagaus erklärt, sind es aktuell 13 Baustellen (siehe Grafik). Die Arbeiten, die auf den Baustellen ausgeführt werden, sind vielseitig: Strassenbau, Abwasserleitungen sowie im Zusammenhang mit dem Werkleitungsbau der IBC Energie Wasser Chur auch Wasser-, Gas- und Elektrizitätsleitungen sowie Energieleitungen. Letztere dienen zur Energiegewinnung aus Grundwasserwärme.
Gemäss dem Stadtingenieur sind an den Baustellen neben der IBC vielfach auch die Swisscom und Cablecom beteiligt. Einige der Baustellen werden zudem in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Tiefbauamt betrieben, so etwa auf der Masanser-, Graben- und Kasernenstrasse. Bei diesen handelt es sich um Kantonsstrassen. «Die Kosten bei diesen Baustellen werden jeweils gemäss Strassengesetz abgerechnet», so Arpagaus.
«Damit dieselbe Strasse nicht wiederholt von Bautätigkeiten betroffen ist, hat die Stadt versucht, möglichst viele Arbeiten in einem Projekt zu bündeln und gleichzeitig zu bauen», so der Stadtingenieur. «Die Ausführung wird damit zwar komplexer und zeitintensiver, die einzelnen Bauherren können dadurch aber auch Kosten sparen.»
Mehr Mittel zur Verfügung
Seit der Einführung der Abwassergebühr durch den Kanton steht dem Departement Bau, Planung und Umwelt mehr Geld für den Unterhalt und die Erneuerung der alten Churer Abwasserleitungen zur Verfügung. Laut Arpagaus ist dies mit ein Grund für die rege Bautätigkeit des städtischen Tiefbaudienstes in diesem Sommer. «Gerade bei den Abwasserleitungen besteht in Chur ein grosser Nachholbedarf», so Arpagaus. Viele Leitungsrohre seien durch das Alter von bis zu 80 Jahren sanierungsbedürftig. Zudem müsse teilweise auch der Leitungsquerschnitt vergrössert werden. Weil diese Leitungen sehr tief lägen – etwa zwischen drei und 4,5 Meter, seien die Arbeiten aufwendig und zeitintensiv.
Weniger Verkehr im Sommer
Einige der aktuellen Baustellen dürften bis zum Churer Fest und dem Ende der Schulferien am 19. August abgeschlossen werden, meint der Stadtingenieur. Mitte August würden aber nochmals zehn neue Baustellen in Angriff genommen.
Da sich der Stadtverkehr im Sommer während der langen Schulferien ungefähr auf die Hälfte des üblichen reduziere, werde diese Zeit für die Bautätigkeit genutzt, erklärt Arpagaus. Anwohner und Eigentümer seien im Voraus über die Medien, Liegenschaftsschreiben und mittels Bauinfo über die Projekte informiert worden. Die Akzeptanz bei den Anwohnern ist laut dem Stadtingenieur gross. «Die Erneuerung von Versorgungs- und Abwasserleitungen oder die Aufwertung von Strassen wird meist als etwas Positives angesehen.»
Nächstes Jahr wirds besser
Und noch etwas Positives ist aus dem Tiefbauamt der Stadt Chur zu erfahren: «Die intensiven Bautätigkeiten im Zentrum mit Verkehrseinschränkungen und Umleitungen sollten in diesem Jahr abgeschlossen werden.» Im nächsten Jahr werde im Zentrum voraussichtlich nur die Fuss- und Velobrücke Welschdörfli beim Obertor ausgeführt. Weitere Baustellen gebe es in den Aussenquartieren. Vorgesehen ist laut Arpagaus die dritte Etappe Masanserstrasse–Gürtelstrasse–Ringstrasse sowie die Einfahrtsachse Emserstrasse.
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