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So long, and thanks for all the fish

Unser Autor verabschiedet sich.

13.12.23 - 16:30 Uhr
«So long, and thanks for all the fish»: Unser Autor David Eichler verabschiedet sich in seinem letzten Zillennials-Blog.
«So long, and thanks for all the fish»: Unser Autor David Eichler verabschiedet sich in seinem letzten Zillennials-Blog.
Bild Freepik

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Wer kann sich noch an die Poesiealben oder Freundschaftsbücher erinnern, die man als Kind hatte und mit denen man seine Klassenbuddys dazu nötigte, Fragen wie «Das möchte ich einmal werden» oder «Mein Lieblingssong ist» oder «Diese Superkräfte hätte ich gern» zu beantworten? Meine Kollegin Nicole Nett hat vor einiger Zeit hier mal einen Beitrag dazu geschrieben.

Konnte man in diesen Büchern konkrete Fragen beantworten, war die Aufgabe des Ausfüllens oft relativ rasch gelöst. Fragen beantworten (möglichst ehrlich, witzig und mit einem Hauch Tiefe), ein Passbildli ausschneiden und mit einkleben. Fertig. Herausfordernder wurde es, wenn einem die Fragen nicht vorgegeben wurden und man stattdessen ganz ohne Vorlage kreativ werden musste. Ein mehr oder weniger motiviert gemaltes Bild in Verbindung mit einem küchentischphilosophischen Kalenderspruch und im Idealfall einer persönlichen Widmung waren gefragt.

Ähnlich geht es mir nun mit diesem Text. Es wird mein letzter Beitrag im Zillennials-Blog sein. Seit Februar 2022 habe ich hier meinen Senf zu den Herausforderungen im Umgang mit älteren und jüngeren Generationen dazugegeben. Mal näher am Thema, mal um drei Häuserecken. Mal metaphorisch, mal greifbarer. Mal ernsthaft und mal mit Augenzwinkern in der Kadenz einer Nähmaschine. Ich möchte mich an dieser Stelle nun für die vielen Rückmeldungen bedanken, die ich in dieser Zeit immer wieder erhalten habe. Die einen – also die meisten – habe ich in mein inneres Poesiealbum übertragen, die anderen hängen in meiner Erinnerung als Zielscheiben für mein mentales Dartspiel.

Ich habe über einschneidende Erlebnisse im Leben geschrieben und mein wachsendes Unverständnis über den Musikgeschmack der heutigen Jugend in Worte gefasst. Meine Erinnerungen an die Ferienlager meiner Kindheit fanden genauso Platz wie ein Rant über die Selbstbeweihräucherung auf Linkedin und der Beitrag über meine Bewerbung für den Darwin-Award. Bevor ich hier aber komplett in einer selbstreferenziellen Retrospektive versinke, bedanke ich mich für die relative Narrenfreiheit, die ich hier hatte.

Nicht nur meine Zeit als Zillennials-Autor neigt sich dem Ende zu. Mein Engagement bei Somedia wird Ende Jahr auch sein Ende finden. Die Kombination aus Zillennials und der Zusammenarbeit mit vielen Leuten, die einiges jünger sind als ich, haben mir sehr dabei geholfen, mich besser kennenzulernen und insbesondere hin und wieder einen etwas jugendlicheren Blick auf das Leben zu werfen. Nicht minder dankbar bin ich auch für den regelmässigen Austausch mit den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen im Medienhaus. Bei allem Streben nach Jugendlichkeit war es dann doch auch eine Wohltat, hin und wieder zu merken, dass Gelassenheit eine Tugend ist, die man beim Älterwerden immer mehr zu schätzen lernt.

In der Vorbereitung auf diesen Text habe ich nach poesiealbumtauglichen Sprüchen zu den Themen Wechsel und Abschied gesucht, und da sind wir dann auch wieder bei der Küchentischphilosophie. Ich erspare euch die seichten, vorwärtsschauenden und veränderungsverklärenden Kalendersprüchli und schliesse die Tür mit einer etwas nerdigen Referenz an Douglas Adams: «So long, and thanks for all the fish»!

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