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Luca ist seit 30 Jahren ein Dauerbrenner

Wir alle haben einen. Oder gar mehrere. Heute geht es um Vornamen. Welche einst richtig angesagt waren und welche heute wieder richtig in Mode sind.

18.03.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Namensgebung: eine folgenschwere Entscheidung der Eltern.
Namensgebung: eine folgenschwere Entscheidung der Eltern.
Bild Freepik

Buben aus den 1990er-Jahren heissen Kevin. Und Kevins sind speziell. So weit das Vorurteil, welches sich seit Jahren hartnäckig hält. Kevin zählte in der Zeit zwischen 1992 und 1994 tatsächlich zu den beliebtesten Namen in der Schweiz. Allerdings dümpelt er auf dem letzten Platz der Top-10 rum. Doch der Name hat sogar ein nach ihm benanntes Phänomen, inklusive dazugehörigem Wikipedia-Eintrag. So ist in diesem etwa zu lesen: «Der Name Kevin etwa lege den Lehrern nahe, dass der Schüler verhaltensauffälliger sowie leistungsschwächer sei und eher aus der Unterschicht komme.» Doch weshalb tauften so viele Eltern ihre Kinder in dieser Zeit überhaupt auf den Namen Kevin? Auch dazu gibt es eine Theorie. So geht man zum Beispiel davon aus, dass der Film «Kevin allein zu Haus», welche im Jahr 1990 Premiere feierte, zum Boom des Namens beigetragen haben könnte. Obwohl die meisten den Film kennen: Es geht hier um diesen niedlichen Jungen, gespielt von Macaulay Carson Culkin.

Der Name Kevin hat übrigens eine hübsche Bedeutung: So setzt er sich in der Übersetzung aus dem Altirischen aus den Begriffen «lieb», «angenehm» und «schön» sowie «Geburt» und «Kind» zusammen. 

Auf Platz fünf der Namenshitparade 1992 bis 1994 steht der Name Luca. Und dieser Name ist der einzige, der sich auch auf der Liste der beliebtesten Namen in der Deutschschweiz 2021 wiederfindet – diesmal sogar auf Rang drei. Ein zeitloser Name, so scheint es. Doch was bedeutet er? In diesem Fall ist die Bedeutung einiges oberflächlicher als bei Kevin. So heisst Luca vor allem «Mann, aus Lucanien stammend».

In der Kürze liegt aktuell die Würze, so lassen sich die beliebtesten Knabennamen zusammenfassen. 2021 waren kurze Namen, wie etwa Ben, Lio und Nino angesagt. Etwas mehr Buchstaben teilte man den Säuglingen in den 90ern noch zu. Simon, Benjamin, Patrick und Michael waren damals sehr angesagt. 

Aus Lea wird Lia

Auch die beliebtesten Vornamen der Mädchen im Jahr 2021 fallen tendenziell kurz aus. Der Name auf Rang eins etwa: Mia – oder dessen abgewandelte Form, Lia, auf Platz neun. Vor 30 Jahren zeichnete sich auch hier noch ein etwas anderes Bild. Neugeborene Mädchen wurden damals am liebsten Sarah getauft. Laura, Melanie und Jessica waren ebenfalls gängige und beliebte Namen. Von der damaligen Namens-Hitparade hat es jedoch kein Mädchenname in die Top Ten 2021 geschafft. Doch auch hier könnte man von einem Dauerbrenner sprechen – denn «Mia» war bereits in den Jahren 2013, 2015, 2016 und 2019 auf Platz eins. Mia bedeutet einerseits «das Geschenk Gottes», «die Geliebte» – aber auch «die Widerspenstige». Ausserdem gilt der Name offiziell als Abkürzung vom Namen Maria.

Mara Schlumpf ist Redaktorin und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Ursprünglich kommt sie aus dem Aargau, hat ihr Herz aber vor einigen Jahren an Chur verschenkt. Mehr Infos

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