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Späte Resultate bei den Schultests sorgen für Unmut

Bei den regelmässigen Coronaschultestungen ist der Wurm drin: Oft treffen Resultate erst mit grosser Verspätung bei Schulen und Eltern ein. Der kantonale Führungsstab gelobt Besserung.

Südostschweiz
22.09.21 - 17:00 Uhr
Leben & Freizeit
Regelmässige Coronaspeicheltests führen die meisten Bündner Schulen, wie hier die Evangelische Mittelschule Schiers, schon seit Anfang Jahr durch.
Regelmässige Coronaspeicheltests führen die meisten Bündner Schulen, wie hier die Evangelische Mittelschule Schiers, schon seit Anfang Jahr durch.
Archivbild

Die Resultate der regelmässigen Schultestungen kommen teilweise erst spät am Abend oder gar in der Nacht bei den Schulleitungen an. Das macht Schulen und Eltern das Leben schwer. So beschwert sich die Schulleitung einer Bündner Schule in einer E-Mail an die Redaktion, dass Resultate der getesteten Klassenpools erst um 21.30 Uhr abends bei den Verantwortlichen der Schule angekommen seien. Muss die betroffene Klasse in Quarantäne? Gilt wieder eine Maskentragpflicht? Fragen, die die Schulleitung den Eltern unter diesen Umständen erst am späten Abend beantworten kann.

Laut Martin Bühler, Leiter des kantonalen Führungsstabs, ist das geschilderte Erlebnis kein Einzelfall. Seit der Systemumstellung, die der Kanton über die Sommerferien habe vornehmen müssen, sei noch immer der Wurm drin, sagte Bühler gegenüber Radio Südostschweiz. Dafür gebe es verschiedene Gründe, und sie alle führten dazu, dass die Resultate aus den Klassenpools teilweise sehr spät vorlägen. «Mal waren es Abläufe im Labor, die zu einer Verzögerung geführt haben. Mal waren es logistische Gründe und die Tests sind beim Transport irgendwo stecken geblieben», sagt Bühler. Das Ziel sei es, wieder die geplanten 24 Stunden zwischen Test und Resultat zu erreichen. Vieles lasse sich nicht mit einem Fingerschnippen korrigieren. «Spätestens nach den Herbstferien wollen wir aber wieder einen reibungslosen Betrieb haben.»

18’000 Tests in der Woche

Im Gegensatz zum Frühling kommen gemäss Bühler momentan bis zu 80 Prozent aller Tests erst am Abend im Labor an. Die erste, frühere Lieferung beinhaltet nur 20 Prozent aller Klassenpools. «Da müssen wir versuchen, einen Ausgleich zu schaffen, sodass das Labor am Abend nicht überschwemmt wird.» Gleichzeitig ist allerdings auch das Testvolumen deutlich grösser als vor den Sommerferien: Um die 18'000 Tests machen die Bündner Schulen wöchentlich. Das sind fast so viele wie im Frühling in der ersten Phase der Schultestungen.

Knapp 150 Bündner Schulen nehmen momentan an den regelmässigen Schultestungen teil, wie Bühler sagt. Das sind fast so viele wie vor den Sommerferien. Und Graubünden ist längst nicht mehr der einzige Kanton, der in diesem Ausmass testet. Auch das könne Teil des Problems mit den verzögerten Testresultaten sein, sagt er. Das Labor hat deutlich mehr zu tun. Positive Tests gebe es ausserdem so viele wie noch nie seit dem Start der Schultestungen in Graubünden, so Bühler.

Er sieht aber eine rückläufige Tendenz: «Im Moment bessert es und da sieht man auch: Die Schule ist eine Art Spiegel der Pandemieentwicklung insgesamt. Ein Treiber ist sie nicht.» (jas/thf)

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