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Früher war noch mehr Lametta

Heute ist der erste Advent. Der erste Advent in einem Jahr, in dem wir Weihnachten anders feiern müssen, wie uns Bundesrat Alain Berset bereits in Aussicht gestellt hat. Umso mehr ist es höchste Zeit, in Weihnachtsstimmung zu kommen.

29.11.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Weihnachten
Höchste Zeit, in Weihnachtsstimmung zu kommen.
ARCHIVBILD/OLIVIA AEBLI-ITEM

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
Und wenn das fünfte Lichtlein brennt,
dann hast du Weihnachten verpennt.

 

Es mag wohl einigen Menschen schwerfallen, in Zeiten von Corona ihre Weihnachtsstimmung zu lancieren. Zumindest der obligate Glühwein nach dem Weihnachtsshopping wird ausfallen müssen. Die Lichterketten in den Einkaufsstrassen Graubündens werden von weniger leuchtenden Augen bestaunt werden und das Weihnachts-Intensivprogramm in den Warenhäusern und Läden der Region wird distanzierter, kürzer und corona-konformer ausfallen. Höchste Zeit also, in den eigenen vier Wänden für ordentlich Lametta-Feeling, Weihnachtsdüfte und Kerzenschein zu sorgen. Schliesslich soll und darf Weihnachten auch unter erschwerten Bedingungen nicht ausfallen – oder verpennt werden. Hier also nun ein paar Vorschläge für die bitternötige Adventsstimmung.

Adventsbasteln

Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Mit Beginn der Adventszeit taucht auch die bange Frage auf, was Ihr euren Liebsten zu Weihnachten schenken sollt. Diese Herausforderung könnt Ihr meistern, in dem Ihr Eure Bastelutensilien aus dem Estrich holt und Weihnachtsgeschenke bastelt. Wie wäre es mit einem individuell gestalteten Notizbuch mit Glitzer, Sternen und dem Namenszug des oder der Beschenkten? Oder Tannenzapfentiere, Baumschmuck, Tannenbäume aus Salzteig, Laternen aus alten Milchkartons, Rentiere aus Flaschenkorken oder eine weihnachtlich gestaltete Lichterkette. Also los. Leim, Schere und Glitzerpulver auspacken und loslegen. Die Kinder im Haushalt helfen dabei übrigens sicher sehr gerne mit. Bastelanleitungen gibt es im Internet zu Hauf.

Mal wieder eine Weihnachtsgeschichte lesen.
Mal wieder eine Weihnachtsgeschichte lesen.
PEXELS

Weihnachtsgeschichten lesen

Ganz ehrlich. Habt Ihr die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens schon mal gelesen? Nicht? Dann wird es höchste Zeit. Ein paar weitere Lesevorschläge:

  • «Früher war noch mehr Lametta». Hinterhältige Weihnachtsgeschichten von Loriot, Ingrid Noll, Friedrich Dürrenmatt, Doris Dörrie, Jonathan Franzen, Martin Suter und anderen. Erschienen im Diogenes Verlag.
  • «Das Weihnachtsgeheimnis». Ein literarischer Weihnachtskalender. Jeden Tag erfährt man mehr über die Reise von Norwegen nach Bethlehem, auf die sich der kleine Joachim mit jedem geöffneten Türchen begibt und mit Spannung das Ende am 24. Dezember erwartet .
  • «Briefe vom Weihnachtsmann». Jedes Jahr im Dezember traf für die Kinder von J.R.R. Tolkien (ja, der von «Herr der Ringe») ein Umschlag mit einer Briefmarke vom Nordpol ein. Er enthielt einen Brief und ein schönes farbiges Bild oder eine Zeichnung. Die Briefe kamen vom Weihnachtsmann. Die gibt es gesammelt in einem Buch. Nicht nur für Herr-Der-Ringe-Fans

Heissi Schoggi oder Glühwein

Schön daheim in Wolldecken eingraben, sodass nur noch der Kopf und eine Hand rausschauen. In der Hand dann eine selbstgemachte Heisse Schoggi (unbedingt mit viel Kakaopulver und Zucker oder Honig) oder ein Glühwein (Rotwein, Rohzucker, halbierte Orange, Zimtstange, Nägali, Sternanis und zum Schluss eine Prise Muskat).

Unser Geruchssinn ist der einzige, der direkt mit dem Gefühlszentrum des Hirns verbunden ist.
Unser Geruchssinn ist der einzige, der direkt mit dem Gefühlszentrum des Hirns verbunden ist.
PIXABAY

Weihnachtsdüfte

Unser Geruchssinn ist der einzige, der direkt mit dem Gefühlszentrum des Hirns verbunden ist. Also los: Duftkerzen anzünden oder Tannenzweige rösten. Oder man macht sich selbst einen Weihnachtsduft mit Mandarinen, Zimt, Nelken und Sternanis. Backen sorgt übrigens auch für herrlichen Weihnachtsduft.

«Weihnachtsguatzli»-Backen

Damit sind wir schon beim nächsten Punkt. Ihr habt sicher eure liebsten «Guatzli». Die erfahrenen Bäckermeister und Back-Göttinnen unter Euch kennen sicher tolle Rezepte. Im schlimmsten Fall kann man sich aber auch fertige Teigmischungen kaufen. Auswallen, ausstechen, in den Ofen schieben, in Vorfreude wallen und dann geniessen oder verschenken (wir würden uns da als dankbare Abnehmer anbieten).

Weihnachtsmusik hören

Jeder grössere oder kleinere Musikstar hat mindestens schon ein Weihnachts-Special herausgegeben. Es dürfte also nicht allzu schwer sein, über Kopfhörer oder die heimische Anlage auch musikalisch in Weihnachtstimmung zu kommen. Ein paar Highlights.

Nicht für jeden Geschmack. Wer es mag, kommt aber definitiv in Stimmung:

Diana Ross bei Christmas in Vienna. Wunderschön:

Als Mariah Carey weniger Plastik und dafür noch jung und süss war, hat sie einen der grossen Weihnachtshits abgeliefert:

Irgendwie sehr mit Coca Cola verbunden…aber auch mit Weihnachten:

Reinhard Mey hat sich auch schon der Geschenke-Problematik angenommen:

Und natürlich darf auch was Lokales nicht fehlen:

Weihnachtsfenster gestalten

Der nächste Tipp geht wieder in die Richtung Basteln. Erklärt eines (oder mehrere) Eurer Fenster zum Weihnachtsfenster und dekoriert es weihnachtlich. Sterne ausschneiden und aufkleben, aus Watte eine Schneelandschaft gestalten (vielleicht ja genau so, dass sie aus dem richtigen Winkel zur Welt ausserhalb des Fensters passt. Falls der Schnee dieses Jahr ausbleiben sollte). Das Praktische dabei: das Fenster sieht auch von aussen toll aus und Ihr sorgt so auch gleich bei den Nachbarn für Weihnachtsstimmung.

Es gäbe wohl noch unzählige weitere Möglichkeiten, um unser Gemüt in glitzernde, duftende und wohlige Weihnachtsstimmung zu bringen. Idealerweise kombiniert Ihr die einzelnen Tipps: Weihnachtsbasteln, während die «Guatzli» im Ofen backen, aus den Lautsprechern «Feliz Navidad» erklingt, Ihr am Glühwein nippt und draussen die ersten Schneeflocken fallen. So verpassen wir Weihnachten garantiert nicht und sind auch noch in der richtigen Stimmung.

Wir wünschen Euch eine schöne und besinnliche Adventszeit.

David Eichler arbeitet als redaktioneller Mitarbeiter bei der gemeinsamen Redaktion von Online/Zeitung. Er ist in Laax aufgewachsen, hat in Winterthur Journalismus und Organisationskommunikation studiert, und lebt in Haldenstein. Seit 2019 schreibt er für «suedostschweiz.ch.» Mehr Infos

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