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Zum Glück kam es nicht so wie im Hitchcock-Film

Der Foto-Kolumnist Sasi Subramaniam, welcher bei den Glarner Nachrichten arbeitet, erzählt in seiner Kolumne von Momenten aus seiner Freizeit. Dieses Mal hat der Fotograf auf seine Art und Weise die momentane Situation im Kanton Glarus dargestellt. Mit einigen Schnappschüssen zeigt er, wie das Leben nach dem Lockdown aussieht.

Sasi
Subramaniam
16.05.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Zum Glück kam es nicht so wie im Hitchcock-Film «Rear Window» (Das Fenster zum Hof) ist ein Spielfilm von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1954. Dieser Thriller handelt von einem Fotografen, der sich ein Bein gebrochen hat und deshalb auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Das Fenster war die einzige Verbindung zwischen ihm und der Welt nebst seiner Verlobten Lisa und der Pflegerin Stella. Er beobachtete aus Langeweile seine Nachbarn, wobei der Fotograf Zeuge eines Mordes wird.

Obwohl ich durch den coronabedingten Lockdown am 16. März keine Bewegungseinschränkungen hatte, fotografierte ich ständig von einem Fenster meiner Wohnung in Mollis aus den angrenzenden Sportplatz, wo normalerweise immer Schüler, Jugendliche und Nachbarkinder sich aufhalten. Zum Glück musste ich dabei keinen Mord beobachten, sondern sah die Geschichte der Covid-19-Pandemie.

«Während der ersten Wochen nach dem Lockdown war der Sportplatz wie leer gefegt.»

Der Sportplatz liegt an der Schulstrasse. Während der ersten Wochen nach dem Lockdown war der Sportplatz wie leer gefegt. Das war normal für mich, da ich draussen auch sonst nur wenige Menschen antraf. Die meisten blieben eben zu Hause, ganz nach der Aufforderung des Bundesrates: «Stay at Home». Am 2. April entdeckte ich auf dem Sportplatz ein Mädchen, das alleine mit einer Puppe am Spielen war. Für mich war das ein trauriges Bild, weil es die Folgen für die Kinder in Zeiten von Corona verdeutlichte. Im April sah ich ausserdem auch mehrere Familien auf dem Sportplatz. Und am vergangenen Sonntag, am Tag vor der offiziellen Wiederöffnung der Schulen, fotografierte ich dort eine grössere Gruppe von Kindern und Jugendlichen. Einige spielten Fussball und genossen das sommerliche Wetter. Am ersten Schultag kehrte dann noch mehr Leben zurück auf den Sportplatz – fast so, wie vor dem Lockdown.

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