Die Nachwuchsfotografen liefern noch eine Woche

Die Serie «Die Nachwuchsfotografen übernehmen für eine Woche», welche vom 23. bis 27. März in den «Glarner Nachrichten» publiziert wurde, ist sehr gut angekommen. Schon vor diesen Notzeiten habe ich mit meinen beiden Kindern Anuk (9 Jahre alt) und Sanjali (6) ein Fotoprojekt begonnen.

Sie sollten selber ihre Umgebung beobachten und fotografieren. Für diese Serie habe ich die Bilder, die meine beiden Kinder gemacht haben, ausgewählt.

Für die Lehrerinnen ist es kreativ

Eine gute Kollegin hat, nachdem sie die Serie gesehen hat, auch mit ihren Kindern ein solches Projekt angefangen. Und es habe ihr sehr viel Freude bereitet.

Wenn ich mit meiner Familie draussen spazieren gehe, fragen mich jetzt immer wieder Leute: «Wo sind denn eure Kameras?»

«Der Auftrag für diese Woche war nicht offen, sondern gezielt: Meine Kinder sollten fotografieren, was ihnen in diesen Notzeiten am meisten fehlt.»

Die Lehrerinnen von Anuk und Sanjali meinten, dass es nicht nur ein schönes, sondern auch sehr kreatives Projekt sei, das ich da mit meinen Kindern gestartet habe.

Die Aufgabe wird schwerer

Wegen diesen vielen und sehr positiven Rückmeldungen übernehmen meine Kinder und Nachwuchsfotografen Anuk und Sanjali noch einmal für eine Woche die Rubrik «Sasis Liebling» – nicht nur, weil sie tatsächlich meine Lieblinge sind.

Die Aufgabe, welche ich diese Woche meinen beiden Kindern gestellt habe, ist nicht sehr offen. Sie haben vielmehr einen ganz gezielten Fotoauftrag von mir erhalten. Sie sollten fotografieren, was ihnen in diesen Notzeiten am meisten fehlt.

Anuk fotografierte dafür mit einer Fujifilm X100S-Kamera, die ich vor sechs Jahren selbst für Strassenfotografie verwendet habe. Und Sanjali arbeitet mit einer Lumix- Kamera, die ich von einer befreundeten Fotografin geschenkt bekommen habe.

Ein Perspektivenwechsel für alle

Die Bilder von dieser Woche sind bei diversen Ausflügen in die Glarner Natur entstanden. Ich habe meine Kinder natürlich beim Fotografieren unterstützt. Aber mir war es auch wichtig, dass sie ihre eigenen Schwerpunkte setzen und den offenen, unbeschwerten Blick bewahren können, den wohl nur Kinder auf unsere Welt haben. Das ist nicht nur für die Kinder eine Möglichkeit, ihre Kreativität auszuleben, sondern auch für die erwachsenen Betrachter eine Chance: Diese können unsere Umwelt aus der Kinderperspektive wahrnehmen und so vielleicht die eine oder andere Erkenntnis über das Umfeld gewinnen, die sonst nicht möglich gewesen wäre.

Mit dem ersten Bild in dieser Woche will ich aber zuerst nochmals die Protagonisten dieser Woche vorstellen. Mir gefällt das Bild besonders, weil die Kinder hier tatsächlich schon richtige Fotografen-Haltungen einnehmen und der Vordergrund des Bildes unser Thema reflektiert.

Sasi Subramaniam aus Mollis ist Fotograf bei den «Glarner Nachrichten» und Autor mehrerer Sachbücher.