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Gottes Wort in Eurer Timeline

Würde Jesus heute wiederauferstehen, er würde sich wohl Twitter-, Instagram- und Facebook-Accounts einrichten müssen, um mehr Menschen zu erreichen. Das ist sakrale Spekulation. Was wir wissen: Den ersten Twitter-Gottesdienst der Region gibt es am 8. Dezember in Tamins.

20.11.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Ein Teil der Bündner Twitter-Gemeinde trifft sich unter den Hashtags #GRTwizza und #GRTweetbier regelmässig zum gemeinsamen Pizza-Essen – oder eben zu einem Bier. In dieser Runde ist vor ungefähr einem Jahr die Idee zum Twitter-Gottesdienst entstanden, wie der Taminser Pfarrer Robert Naefgen Anfrage von «suedostschweiz.ch» erklärt: «Wir standen zusammen am Weihnachtsmarkt in Chur und es entwickelte sich die Idee, sich nicht nur bei Pizza, Bier und – wie in diesem Fall – Glühwein auszutauschen, sondern auch einmal gemeinsam einen Gottesdienst zu feiern.»

Mit Christian Ruch hat Naefgen in der Twitter-Runde Unterstützung für die Umsetzung gefunden. «Christian Ruch wird an dem Abend die Technik managen und ich übernehme die liturgischen Teile. Wir nennen die Veranstaltung: #HolyHashtag – Gottesdienst goes Social-Media und sie wird on- und offline zu verfolgen sein.»

Um Beteiligung wird gebeten

Noch sind einige technische Hürden zu nehmen. «Wenn wir es schaffen, auf den 8. Dezember eine stabile Wlan-Verbindung in der Kirche zu haben, dann planen wir sogar einen Live-Stream via Facebook und Twitter.» Sollte das mit dem Wlan nicht klappen, werde man in jedem Fall das ganze Geschehen über die Hashtags #tamins19 und #HolyHashtag mitgestalten und mitverfolgen können. Sei es aktiv in der Kirche Tamins oder über die Timeline daheim, unterwegs oder wo auch immer, wie Naefgen weiter erklärt. «Die Beteiligung könnte so aussehen, dass die Predigt mit biblischem Bezug via Hashtag kommentiert werden kann oder dass bei dem Teil, der klassischerweise die Fürbitten sind, auch Gebetsanliegen getweetet werden können. Wir sind sehr gespannt, wie die Beteiligung ausfällt.»

Wäre Jesus auf Twitter?

Auf die Frage, ob Jesus einen Twitter-Account hätte, antwortet Naefgen: «Ich denke, er hat sich damals dort aufgehalten, wo die Menschen waren, kannte aber auch Zeiten der Stille und Einsamkeit. Vielleicht würde er heute tweeten: ‹Leute, geht wieder mehr offline #Nächstenliebe #Ruhezeiten›.»

Der digitale Gottesdienst findet am 8. Dezember um 19 Uhr statt, wird ungefähr eine halbe Stunde dauern und ablaufen, wie die normalen analogen Gottesdienste mit Orgel, Begrüssung, Gebet, Impuls mit Lesung, Fürbitten, Unser Vater und dem Segen. Danach gehe es dann ins Restaurant Otello in Chur zur traditionellen Twitter-Pizza, «wo hoffentlich fleissig Mitfeiernde das Geschehen in ihrer Timeline weiterverfolgen und gestalten» freut sich Naefgen.

David Eichler arbeitet als redaktioneller Mitarbeiter bei der gemeinsamen Redaktion von Online/Zeitung. Er ist in Laax aufgewachsen, hat in Winterthur Journalismus und Organisationskommunikation studiert, und lebt in Haldenstein. Seit 2019 schreibt er für «suedostschweiz.ch.» Mehr Infos

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