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Klosterser Gemeindevorstand hält an «Christlis» fest

Der Gemeinderat von Klosters-Serneus befindet am Montag über das Projekt Schulraumschaffung. Der Vorstand empfiehlt in einem Bericht trotz der Einwände aus der Bevölkerung, die Variante «Christlis» weiterzuverfolgen.

Südostschweiz
18.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Stefanie Studer

Klosters-Serneus. – In Klosters herrscht Missmut. Seit Jahren will die Gemeinde Schulraum schaffen und verfolgt deshalb ein Schulraumprojekt auf dem Areal «Christlis», einer Grünzone an der Diethelmpromenade in Klosters Platz. Nächsten Montag setzt sich der Klosterser Gemeinderat mit dem Projekt und den Vorbehalten seitens der Bevölkerung auseinander.Einige Klosterser Kreise wehren sich aktiv gegen eine Schulanlage auf der Wiese, welche sie weiterhin für den Wintersport nutzen wollen. Deshalb war im Juli die Volksinitiative «'Christlis' bleibt grün» lanciert worden. Damit soll die Grünfläche in eine Freihaltezone umgewandelt werden. Laut einem vor Kurzem herausgegebenen Bericht des Gemeindevorstands sei die Volksinitiative allerdings unnötig, da die Klosterser sowieso über eine Schulraumschaffung auf dem Gebiet «Christlis» abstimmen werden. In Klosters herrsche somit eher Verwirrung über das Projekt, meint Gemeindepräsident Markus Haltiner. «Da müssen wir uns auch keine Vorwürfe machen, dass wir nun schon seit eineinhalb Jahren an der Schulraumschaffung arbeiten.»Im Juni war im Gemeinderat die Motion «Alternative 'Christlis'» abgegeben worden. Dabei sollte dem Projekt «Christlis» eine Variante gegenübergestellt werden, in der die heutigen Schulstandorte im Zentrum miteinbezogen werden.Nun schreibt der Gemeindevorstand aber in seinem Bericht, dass die Motion des Rates überholt sei und abgeschrieben werden soll. «Eine Variantenabstimmung kann nicht durchgesetzt werden. Denn eine Ausscheidung des Standortes 'Christlis' würde in einer gerichtlichen Auseinandersetzung nicht standhalten», erklärt Haltiner.Der Vorstand empfiehlt dem Gemeinderat, sich auf das «objektiv betrachtet beste Schulraumschaffungsprojekt» zu konzentrieren – das auf dem Gebiet «Christlis». Aus den Fraktionschefs und dem Gemeindevorstand solle eine Strategiegruppe für die Weiterverfolgung eingesetzt werden.

Leistungszentrum führe zu Risiken

Ein weiteres Traktandum der Gemeinderatssitzung ist die Motion von acht Klosterser FDP-Gemeinderäten betreffend eines kantonalen Leistungszentrums in Klosters. Der Gemeindevorstand empfiehlt diese als nicht erheblich zu erklären. Denn eine Realisierung dieser Anlage führe zu mehreren Risiken. Unter anderem sei fraglich, ob mit den angegebenen Investitionen von zwei Millionen Franken der wünschenswerte Standard der Anlage erbracht werden kann. Und da die Gemeinde mit Investitionskosten von insgesamt 40 bis 50 Millionen Franken für Projekte wie den Hochwasserschutz und öffentliche Infrastrukturen rechnet, muss laut Gemeindevorstand «zugunsten des Notwendigen auf das Wünschbare verzichtet werden». Der Gemeindevorstand sei jedoch gewillt, in einer Arbeitsgruppe die Realisierung einer Sport- und Eventhalle im Zusammenhang mit dem Projekt Schulraumschaffung zu prüfen.

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