×

José Federspiel lädt in seine künstlerische Zwischenwelt

Irgendwo «Dazwischen». Dort liegt die künstlerische Heimat José Federspiels alias Damos. Unter diesem Titel präsentiert der Emser ab heute auch eine Auswahl seiner Werke in der Galaria Burgaisa in Domat/Ems.

Südostschweiz
18.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Franco Brunner

Domat/Ems. – Er bezeichnet sich selber als Multimedia-Künstler. Tatsächlich ist José Federspiel alias Damos nur schwerlich in irgendwelche Stilschubladen zu stecken. Sehr zum Wohlwollen des 33-jährigen Emsers. «Ich hatte schon immer Angst davor, schubladisiert zu werden», sagt Federspiel. Denn solch eine Einordnung käme für ihn einem Entwicklungsstillstand gleich.Entsprechend speziell ist denn auch die Technik, mit der Federspiel die Bilder geschaffen hat, die er ab heute unter dem Titel «Dazwischen» in der Galaria Burgaisa in Domat/Ems ausstellt. In den rund 20 Werken ist der Einfluss aller Kunstrichtungen zu sehen, die Federspiel bislang begleitet haben – «normale» Malerei, Fotografie, Musik, digitale sowie Graffiti-Kunst.

Langwieriger Prozess

«Für mich ist es in erster Linie nicht wichtig, was man malt, sondern vielmehr, wie man es tut», sagt Federspiel. Die Herstellungsart seiner Kunst nennt sich «Hybride Arbeitsmethode» – zumindest hat ihr Federspiel diesen Titel gegeben. Dahinter steckt ein komplizierter, langwieriger Arbeitsvorgang. Einfach ausgedrückt erstellt Federspiel Fotoaufnahmen von ausgewählten Sujets (zum Beispiel Landschaftsbilder aus der Region oder Porträtaufnahmen) und zeichnet diese auf Papier ab. Danach werden diese Zeichnungen mit weiteren Zeichnungen und Malereien am Computer mittels diverser Grafikprogramme kombiniert, ausgedruckt und wieder übermalt. Zum Schluss wird das Bild erneut eingescannt und nochmals mit den Grafikprogrammen bearbeitet. So entstehen schliesslich die in den verschiedensten Farben schillernden Collagen.Seine Arbeitsmethode sei ziemlich aufwendig, erklärt Federspiel. «Ich sitze bis zu zwei Wochen an einem Werk.» Hinzu kommt der Perfektionismus des Künstlers, der den Zeitaufwand auch nicht gerade geringer werden lässt. «Ich bin eigentlich nie zufrieden und sehe immer wieder neue Möglichkeiten, ein Werk noch zu verändern respektive zu verbessern», sagt Federspiel.

Ems-Luzern-Zürich-Ems

Ein Blick auf Federspiels (Kunst-)Biografie erklärt die verschiedenen Einflüsse in seinen Arbeiten. Federspiel studierte an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern während fünf Jahren Bildende Kunst im Hauptstudium mit Vertiefung des Fachs Neue Medien. Im Jahr 2002 schloss er mit seinem für den internationalen Medienkunstpreis Top 20 nominierten Diplomfilm «Würfelwelt» mit der Bestnote ab. Bis vor einem Jahr lebte Federspiel als freischaffender Grafiker und Mediengestalter in Zürich und kreierte zahlreiche CD-Covers, Logokonzepte, T-Shirts, Flyers und Websites. Zeitgleich trat er auch immer wieder als Rap-Musiker auf und hat in dieser Rolle diverse CDs eingespielt. Seit Mitte des vergangenen Jahres ist Federspiel wieder in seinem Heimatort Domat/Ems wohnhaft.Dass er nun ausgerechnet an jenem Ort, wo er aufgewachsen ist, seine «hybriden» Werke erstmals einem breiten Publikum vorstellen kann, freut Federspiel ganz besonders. Doch speziell nervös sei er deshalb mit Blick auf die Vernissage von heute Abend nicht. «Ich weiss, wie viel Arbeit ich in die ausgestellten Werke gesteckt habe und kann sie deshalb auch ruhigen Gewissens der Öffentlichkeit präsentieren.»

«Damos – Dazwischen». Vernissage: heute 19 Uhr. Galaria Burgaisa, Domat/Ems. Weitere Öffnungszeiten: 19., 25. und 26. September, jeweils von 15 bis 17 Uhr.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Zeitung MEHR