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Arosa bezieht in Dübendorf seine erste Niederlage

Der EHC Dübendorf hat dem EHC Arosa keine Chance gelassen und gewann das Eishockeyspiel der 1. Liga mit 4:0. Die Gäste hielten gestern bis knapp zur ersten Pause gut mit, kassierten dann aber in Überzahl das richtungsweisende 0:2.

Südostschweiz
10.10.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Hansruedi Keller

Eishockey. – «Wir haben nun drei relativ enge Spiele hinter uns», sagte Arosa-Trainer Andy Ritsch, «die ersten beiden gingen zu unseren Gunsten aus, und das letzte kippte halt dank einem Shorthander auf die Seite von Dübendorf.» Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn der EHC Arosa präsentierte sich gestern in Dübendorf ab dem zweiten Drittel als eine Mannschaft, die nicht an ihre Chance zu glauben schien. Die Körpersprache einiger Akteure jedenfalls deutete dies ganz klar an. «Es fehlte nach dem ärgerlichen 0:2 vielleicht die letzte Konsequenz», räumte Ritsch ein, der vor allem eines bemängelte: «Wir müssen mehr direkten Zug aufs Tor entwickeln und nicht im Slot noch hin- und herpassen, auch mehr schiessen und so den gegnerischen Hüter unter Druck setzen.»Eine weitere Schwäche war gestern das Powerplay. Bei sechs gegen drei Strafen in den ersten 20 Minuten konnte Arosa während mehr als 80 Sekunden mit 5 gegen 3 agieren, allerdings ohne Erfolg. Und auch im Schlussdrittel manifestierte sich diese Schwäche nochmals deutlich. Nach 52:12 Minuten musste ein zweiter Dübendorfer auf die Strafbank, was für die nächsten 60 Sekunden erneut 5 gegen 3 zugunsten der Gäste bedeutete. Doch auch das extra bei dieser Gelegenheit genommene Timeout brachte nichts. Arosa kam nicht einmal zum Ehrentreffer.

Kuppelwieser verletzt out

Das erste Drittel begann für Arosa unerfreulich, denn bereits beim ersten Einsatz verletzte sich Patrick Kuppelwieser am Knie (möglicherweise eine Dehnung der Bänder) und konnte nicht mehr mittun. Das Geschehen auf dem Eis war ausgeglichen, beide Mannschaften versuchten mit schnellem, direktem Spiel zum Erfolg zu kommen. In der 8. Minute brachte Marc Wüst die Gastgeber mit 1:0 in Führung.Als Arosa mit einem Spieler mehr auf dem Eis Druck entwickelte, entwischte der schnelle Nikolic zehn Sekunden vor der Pause und sorgte so für das 2:0, das den Gästen ganz offensichtlich einen mächtigen Schlag versetzte. Jedenfalls kamen sie völlig «verschlafen» aus der Kabine und konnten es Torhüter Marc Klingler verdanken, dass die Glatttaler nicht schon nach 20 Sekunden erneut erfolgreich waren. Der Aroser Schlussmann stand von nun an eindeutig im Zentrum des Geschehens. Er verhinderte gegen die allen vor ihm auftauchenden Gaetano Genoni und Marcel Prader sichere Tore. Beim 3:0 durch Pascal Tiegermann war dann aber auch Klingler ohne Chance, zu sehr hatten ihn seine Vorderleute im Stich gelassen.

Trüb hält den Kasten rein

Dübendorf liess im Schlussdrittel nichts mehr anbrennen und kam durch Prader, im Slot ehrfürchtig von zwei Arosern bestaunt, zum verdienten 4:0. Auch Arosa hatte noch die eine oder andere Möglichkeit, doch der 19-jährige Remo Trüb, vor Wochenfrist im NLB-Spiel der GCK Lions gegen Sierre noch als bester Spieler ausgezeichnet, verhinderte mit tollen Paraden einen Aroser Treffer. «Dübendorf hat uns nicht viel gegeben, und das, was wir bekamen, hat uns dieser Teufelskerl Trüb wieder weggenommen», so die Bilanz von Ritsch nach der ersten Saisonniederlage.

Dübendorf – Arosa 4:0 (2:0, 1:0, 1:0)

Eishalle Chreis. – 571 Zuschauer. – SR: Albertin (Büsser, Ammann)Tore: 8. Wüst (Reichart) 1:0. 20. (19.50) Nikolic (Ausschluss Sommer!) 2:0. 32. Tiegermann 3:0. 55. Prader (Sommer, Riatsch) 4:0.Strafen: 9-mal 2 Minuten gegen Dübendorf, 7-mal 2 plus 10 Minuten (Tischhauser) gegen Arosa.Dübendorf: Trüb; Meichtry, Reichart; Genoni, Nikolic, Müller; Eichmann, Brönnimann; Vollenweider, Ness, Gruber; Stettler, Lohrer; Sommer, Riatch, Prader; Wolf, Dittli, Tiegermann; Wüst.Arosa: Klingler; Tischhauser, Brun; Bonorand, Bigliel, Ziegler; Haueter, Rada; Pfister, Schett, Schlup; Figini, Kuppelwieser; Altmann, Paul, Cola; Manoljovic, Rietberger; Mazza, Staub, Schmid.Bemerkungen: Arosa ohne Hug (verletzt), erstmals mit Thierry Staub (Elite Davos). Dübendorf ohne die verletzten Sarkis und Marzo, dafür mit Tiegermann (GCK Lions). 52.12 Timeout Arosa.

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