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«Da habe ich gedacht: Das bin ja ich»

Sie ist 18-jährig, kommt aus Almens und bereitet sich auf die Berufsmatura vor: Die neue Miss Südostschweiz Gianna Meier weiss, was sie will. Auf ihr Amtsjahr freut sie sich schon jetzt.

Südostschweiz
20.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Olivier Berger (Text) und Marco Hartmann (Bilder)

Savognin/Chur. – Nein, Tränen flossen keine: Als Gianna Meier am Samstag nach 22 Uhr in Savognin zur neuen Miss Südostschweiz gekrönt wurde, blieben die Augen trocken. Ein Umstand, der nicht nur Moderator Marco Fritsche überraschte, sondern auch die 18-Jährige selber. «Ich dachte: Jetzt musst du doch weinen», erzählt sie 15 Stunden nach dem grossen Moment. Gekommen seien ihr die Tränen dann schon noch, «aber erst, als mir meine Mutter gratuliert hat».Überhaupt: Ganz realisiert habe sie am Samstagabend noch nicht, dass sie jetzt Miss Südostschweiz sei, sagt Meier. «Das kam erst, als ich am Sonntagmorgen im Frühstückssaal des Hotels die Zeitungen mit meinem Foto gesehen habe. Da habe ich gedacht: Das bin ja ich.» Mit der Wahl gerechnet habe sie nämlich nicht – gewinnen wollen aber schon. «Ich glaube, alle wollen gewinnen. Wozu sollten sie sich sonst angemeldet haben?»

Sportlich durch den Missenabend

Ob sie ehrgeizig sei? Meier denkt nach und sagt dann: «Ich habe schon einen Dickkopf; wenn ich etwas will, dann will ich es wirklich.» Ähnlich habe es sich mit dem Wahlabend verhalten. Nach dem Interview vor der Jury am Nachmittag sei sie nicht mehr nervös gewesen. «Vor der Bühne habe ich mir gesagt, dass ich jetzt da hinausgehe und mein Bestes gebe.» Das tönt sportlich. Meier nickt. Sieben Jahre lang habe sie Fussball gespielt. «Da lernt man, dass es Situationen gibt, wo man einfach durch muss.»Die Fussballschuhe hat sie an den Nagel gehängt, dafür zieht es sie zum Sport ins Freie: Jogging, Ski- und Snowboardfahren, Velotouren mit der Mutter. Ins Fitnessstudio dagegen sei sie zwar während ihres Praktikums in Zürich ab und zu gegangen. «So richtig damit angefangen habe ich aber erst, als die Vorbereitung auf die Misswahl begonnen hat.»Zur Misswahl angemeldet habe sie sich auf Anraten von Majlis Widrig, der letztjährigen Miss Casino. Für Mode habe sie sich aber schon früher interessiert. «Ich stehe jetzt nicht immer stundenlang vor dem Spiegel, aber ein gepflegtes Auftreten ist mir schon wichtig.» Dann lächelt sie und verrät: «Vor grossen Partys kann ich aber schon einmal den ganzen Nachmittag im Badezimmer verbringen, und auf dem Bett türmen sich dann mögliche Outfits für den Abend.»

Missenjahr und Matura stehen an

Die Frage nach der richtigen Kleiderwahl wird im kommenden Jahr eine stetige Begleiterin der neuen Miss sein. Auf das Amtsjahr freue sie sich, sagt sie. «Meine Vorgängerin Carole Jäggi hat die Latte ziemlich hoch gelegt, ich hoffe nun, in ihre Fussstapfen treten zu können.» Das gilt übrigens auch für eine mögliche Teilnahme an der Miss-Schweiz-Wahl, bei welcher Jäggi kommendes Wochenende antritt. «Das wäre noch lässig, da in einem Jahr dann auch mitzumachen.»Parallel zu ihren Verpflichtungen als Miss Südostschweiz steht für Meier aber noch Büffeln an. An der Wirtschaftsschule in Chur bereitet sie sich derzeit auf die kaufmännische Berufsmatura vor. Mögliche Konflikte sieht Meier in der Doppelbelastung nicht. «Ich habe keinen Pflichtunterricht, ich muss einfach diszipliniert sein und meinen Stoff selbständig lernen.»Disziplin dürfte für die Almenserin kein Problem sein. «Ich bin sehr organisiert», erklärt sie. «Wenn bei mir etwas ansteht, bereite ich mich gerne gut darauf vor, das gibt mir ein sicheres Gefühl.» Allzu weit voraus plant sie dagegen nicht; die Frage im Programmheft, wie ihr Leben in zehn Jahren aussehe, liess sie offen. «Woher soll ich das wissen?» fragt sie rhetorisch. «Ich hoffe einfach, ich bin dann glücklich mit dem, was ich mache und bereue nichts.»

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