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Schweizer Meistertitel für Giulia Man

In Inzell (D) fanden am vergangenen Wochenende die Schweizer Meisterschaften im Eisschnelllauf statt. Die beiden Teilnehmer des Internationalen Schlittschuh Club Davos (ISCD) liefen ausgezeichnet.

Davoser
Zeitung
26.12.23 - 17:00 Uhr
Freizeitsport
Giulia Man auf dem Siegespodest mit ihrer Goldmedaille.
Giulia Man auf dem Siegespodest mit ihrer Goldmedaille.
zVg

Giulia Man wurde auf Anhieb Schweizer Meisterin bei den Juniorinnen, «Altmeister» Martin Hänggi erreichte den 5. Platz bei der Elite.

Die Schweizer Titelkämpfe wurden in Inzell (Deutschland) durchgeführt. In unserem Land existierte nur in Davos eine wettkampftaugliche 400-Meter-Bahn. Aber die Davoser Natureisbahn gibt es seit etlichen Jahren nicht mehr, weshalb jeweils nach Inzell ausgewichen werden muss. Der «Eistraum» verfügt zwar über eine Rundbahn, aber diese ist viel kürzer und deshalb nicht für Wettkämpfe geeignet. Für die «gelernte» Eiskunstläuferin Giulia Man, die erst seit dieser Saison Eisschnelllauf betreibt, bedeutete dies eine weitere gewichtige Umstellung. Nicht nur, dass die Kufen viel länger sind und man viel schneller stolpern kann. Die Kufen im Eisschnelllauf haben auch keinen Hohlschliff, was einen völlig anderen Laufstil verlangt. Und nun musste Giulia in Inzell auch noch mit dem ungewohnten, viel grösseren Kurvenradius der 400-Meter-Bahn zurechtkommen. Aber die talentierte Läuferin meisterte diese Herausforderungen bravourös.

Martin Hänggi als Lehrmeister

Giulia startete bei den Juniorinnen in der Sprint-Kombination. Dabei musste sie am Samstag und am Sonntag jeweils über 500 und 1000 Meter laufen. Sie schaffte es, in allen vier Läufen ohne Disqualifikation und ohne Sturz ins Ziel zu kommen – keine Selbstverständlichkeit für einen Neuling – und jedesmal eine persönliche Bestzeit zu laufen. So gewann Giulia bei ihrem ersten Meisterschaftsstart auch gleich ihren ersten Schweizer Meistertitel bei den «Junioren Damen». Am meisten profitiert Giulia vom Top-Läufer und x-fachen Schweizer Meister Martin Hänggi. «Seine riesige Erfahrung ist für uns von grosser Bedeutung. Er hat sie bestens betreut, obwohl er selber auch im Einsatz war», meint Trainerin Anna-Barbara Caflisch. Hänggi belegte im Vierkampf der Elite (500, 3000, 1500 und 5000 Meter) den sehr guten fünften Platz, obwohl er von all seinen Konkurrenten der Vater sein könnte.

Der Spass steht an erster Stelle

Die grosse Frage lautet nun, wie es mit Giulia weitergeht. Caflisch dazu: «Das Eisschnelllaufen bereitet ihr einen Riesenspass, aber auch am Eiskunstlaufen hat sie weiterhin grosse Freude. Deswegen werden wir bis auf weiteres beide Sportarten mit ihr trainieren und auch in beiden Disziplinen an den Start gehen. Die Zeit wird zeigen, was ihr mehr Spass macht. Diese Sportart wird dann automatisch Priorität haben.» Ausserdem sei es ja so, dass man im Eisschnelllauf viel länger Topleistungen bringen könne als normalerweise im Eiskunstlauf. «Darum hat Giulia mit ihrem Jahrgang 2007 noch viel Zeit, um sich zu entscheiden. Die Altersgrenze beim Eisschnelllauf ist – wie im Eiskunstlauf – 19 für Juniorinnen. Danach gibt es die Kategorie U23 oder es geht direkt in den Weltcup der Elite.» Angst, dass sie nun ihr «bestes Pferd im Stall» verlieren könnte, hat die ISCD-Cheftrainerin nicht. Giulia sei ein Vorbild für die Kinder und Jugendlichen im Verein. «Sie kann sehr gut in beiden Sportarten ein Vorbild sein. Wer weiss, vielleicht haben wir bald wieder mehr Nachwuchs im Speed-Bereich, ob das nun im Eisschnelllauf oder im Shorttrack ist.»

Walter Bäni schreibt für den ISCD

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