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Die Spitex Glarus ist aufgelöst

Seit Januar 2023 sind die Spitex Glarus sowie die Alters- und Pflegeheime Glarus in der neuen Institution «cura unita glarus» zusammengeführt. Nun ist der Verein Spitex Glarus aufgelöst worden.

Südostschweiz
28.04.23 - 04:30 Uhr
Politik
Letzte Mitgliederversammlung: Knapp 40 Personen des Vereins Spitex Glarus beschliessen dessen Auflösung.
Letzte Mitgliederversammlung: Knapp 40 Personen des Vereins Spitex Glarus beschliessen dessen Auflösung.
Bild Madeleine Kuhn-Baer

von Madeleine Kuhn-Baer

Etwas Wehmut, aber auch viel Zuversicht war zu spüren an der 13. und letzten Mitgliederversammlung des Vereins Spitex Glarus. Knapp 40 Personen hatten sich dazu im «Glarnerhof» in Glarus versammelt, darunter die Ehrengäste und ehemaligen Spitex-Verantwortlichen Werner Rhyner, Monika Dürst, Bea Lienhard, Christian Bosshard und Hanspeter Spälti. «Sie haben dazu beigetragen, was die Spitex heute ist», sagte Präsidentin Liliane Noser.

Es ging am speziellen Anlass nicht nur um die letzte Mitgliederversammlung, sondern auch um die Auflösung des Vereins. Nachdem die Gemeindeversammlung Glarus im Juni 2022 die Zusammenführung der Spitex Glarus sowie der Alters- und Pflegeheime Glarus in der neuen, öffentlich-rechtlichen Anstalt namens «cura unita glarus» beschlossen hat, braucht es den Spitex-Verein nicht mehr.

Herausforderndes Jahr 2022

Liliane Noser blickte auf ein «ereignisreiches und kostenintensives Jahr» zurück, das «unerwartet noch herausfordernder als das Vorjahr war». 2022 wurden für 292 Klientinnen und Klienten im Alter zwischen acht und 98 Jahren total 24 691 Stunden geleistet. Immer knapper werdende Personalressourcen, Rekrutierungsprobleme, eine Häufung von Unfällen, Corona, eine Vakanz in der Geschäftsführung sowie der Übergang in «cura unita» stellten grosse Herausforderungen dar. «Alle haben sehr viel gearbeitet», so die Präsidentin. Sie dankte den Mitarbeitenden, die teils Zusatztage geleistet hatten, sowie drei pensionierten Pflegefachfrauen herzlich für die Überbrückung von personellen Engpässen.

Aus Spitex-Sicht hätten sich die Anstrengungen für die neue Organisation gelohnt, da «eine realistische, mitarbeiterfreundliche und schrittweise kooperative Unternehmensentwicklung» initiiert werden konnte. Ihr liege sehr am Herzen, dass angesichts des grossen Personalmangels in der Hilfe und Pflege nicht zu viele neue Aufgaben auf einmal über das Personal gestülpt werden.

Kritisch äusserte sich Noser über «Verschlimmbesserungen» beim Wechsel der Zuständigkeit von der Gemeinde zum Kanton. Sie bemängelte beispielsweise die neue Patientenbeteiligung von 20 Prozent des Vollkostentarifs (vorher zehn Prozent des tieferen Krankenkassentarifs).

Vermögen wird übertragen

Andreas Schiesser, seit 2020 für die Finanzen zuständig, musste einen Rückschlag von rund 38 000 Franken präsentieren. Er wird ausgeglichen durch den Schwankungsfonds.

Einstimmig genehmigten die Anwesenden anschliessend die Vermögensübertragung auf «cura unita glarus». Es sei «eine Geschichte, die uns einige Nerven gekostet hat», so die Präsidentin. Sie würdigte speziell das Engagement von Gemeindeschreiber Markus Rhyner und Gemeinderätin Andrea Trummer, die sehr viel dazu beigetragen hätten, dass «das Projekt gut kommt».

Andrea Trummer dankte Liliane Noser für den jahrzehntelangen, unermüdlichen Einsatz, der weit über Ehrenamtlichkeit hinausging. Sie betonte die Wichtigkeit einer ambulanten Versorgung und hoffte, dass der Regierungsrat nach Beratung der von ihr eingereichten Interpellation auf den Entscheid der neuen Patientenbeteiligung zurückkommen werde: «So geht es nicht.» Auch Vizepräsidentin Brigitte Bisig würdigte das enorme Engagement und kompetente Wirken von Liliane Noser: «Du warst ein grosser Gewinn.»

Im Anschluss folgte die Auflösungsversammlung, an welcher die Anwesenden einstimmig Ja zur Auflösung und Liquidation des Vereins Spitex Glarus sagten. Liliane Noser und Brigitte Bisig wurden als Liquidatorinnen bestimmt.

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